Drei Jahre lang soll sie gelitten haben

Mädchen auf den Philippinen sexuell missbraucht – Deutscher festgenommen

In Paris steht ein Mann vor Gericht, der den Missbrauch philippinischer Mädchen in Auftrag gegeben und an seinem Computer verfolgt haben soll.(Symbolbild)
Täter und Opfer sollen sich über das Internet kennengelernt haben. (Symbolbild)
dpa

Es sind ekelerregende Vorwürfe!
Jahrelang soll ein 53 Jahre alter Deutscher den zum Teil schweren sexuellen Missbrauch an einem philippinischen Mädchen in Auftrag gegeben haben. Diesen soll er dann per Livestream mitverfolgt und angeleitet haben.

Geld gegen Aufnahmen des Missbrauchs

Es ist kaum vorstellbar, was das junge Mädchen über sich ergehen lassen musste. Vermutlich im Jahr 2022 nimmt der tatverdächtige Deutsche aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt (Bayern) erstmals Kontakt zu dem damals erst zwölf Jahre alten Kind auf über die sozialen Medien. Den Ermittlungen der Kriminalpolizei Erlangen und der Zentralstelle Cybercrime Bayern zufolge soll dann der Missbrauch begonnen haben.

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Der Deutsche soll das auf den Philippinen lebende Mädchen überzeugt haben, ihm sexuelle Aufnahmen von sich zu schicken. Doch das soll nicht gereicht haben: Auf seinen Wunsch soll das Mädchen auch zum Teil schwere sexuelle Handlungen an unbekannten Männern durchgeführt haben. Per WhatsApp-Livestream soll der Deutsche die Handlungen mitverfolgt und Geld dafür gezahlt haben. An wen die Bezahlung floss, ist noch unklar.

Hinweis aus dem Ausland

Im Dezember 2024 wird die Kriminalpolizei Erlangen erstmals auf den mutmaßlichen Missbrauch aufmerksam gemacht. Australische Sicherheitsbehörden hatten sich an das Bundeskriminalamt gewandt – mit einem Schreiben einer philippinischen Hilfsorganisation. Der Inhalt: Informationen über einen anhaltenden sexuellen Missbrauch eines jungen philippinischen Mädchens durch einen Deutschen. Die genaue Identität des Täters – unklar!

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Mehrere Monate ermittelt die Kriminalpolizei Erlangen daraufhin gemeinsam mit der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) grenzüberschreitend. So kann der Mann schließlich identifiziert werden. Am 21. Mai erfolgt dann der Zugriff: Der 53-Jährige wird durch das SEK verhaftet, seine Wohnung durchsucht. Die Ermittler stellen nicht nur seinen Computer und Handys sicher, sondern entdecken auch diverse Waffen und Waffenteile.

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Mutmaßlicher Täter hinter Gittern

Schon erste Sichtungen der Daten auf seinen Handys erhärten den Verdacht gegen den Mann. Dort finden die Beamten zahlreiche sogenannte Posing-Darstellungen, aber auch Darstellungen des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern.

Der 53-Jährige sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts der Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in Tateinheit mit Herstellung und Besitz kinderpornographischer Inhalte erlassen. (xas/dpa)

Wenn es in eurem Umfeld sexuellen Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen gibt oder ihr selbst betroffen seid, findet ihr unter der Nummer 0800 – 22 55 530 oder unter www.hilfe-portal-missbrauch.de Menschen, mit denen ihr darüber sprechen könnt.