Zwei mutmaßliche Täter vor GerichtTim V. stirbt auf Mallorca – wurde er aus einem Transporter geworfen?
Überraschung zum Prozessauftakt!
Die Anwältin der Opferfamilie sagte in den Eröffnungsplädoyers, der 20-Jährige sei schon tot gewesen, als er an jenem Oktoberabend 2022 auf eine Autobahn nahe der Inselhauptstadt Palma geworfen wurde. Die Verteidigung der Angeklagten hingegen erklärt, Tim V. sei aus dem Auto gesprungen.
Todesfall stellt Ermittler vor ein Rätsel
Laut Anklageschrift sollen die beiden Spanier den 20-jährigen Urlauber am 8. Oktober 2022 gegen 22.30 Uhr aus der linken Tür eines weißen Lieferwagens auf die Flughafen-Autobahn geworfen haben. Die beiden Angeklagten hätten die Absicht gehabt, zu töten. Der Deutsche hatte zu dem Zeitpunkt laut den Gerichtsakten 2,41 Promille Alkohol im Blut.
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Der Todesfall stellte Ermittler lange vor ein Rätsel: Der Mann war am Abend des 22. Oktober 2022 gemeinsam mit einem Freund auf der Feiermeile Ballermann in Palma unterwegs, beide verloren sich im Getümmel aus den Augen. Die Ermittler gingen anfangs davon aus, dass sich der Deutsche nach der Partynacht im betrunkenen Zustand selbst auf die Autobahn verirrte. Doch dann wurde klar: Der Weg wäre viel zu weit gewesen!
Im Video: Eindrücke am Prozesstag
Ermittler werten Kameraaufnahmen aus
Die Polizei wertete Kameraaufnahmen aus. Sie entdecken einen verdächtigen weißen Kastenwagen – und kommen so den mutmaßlichen Tätern auf die Spur. Ein Augenzeuge berichtete von dem Lieferwagen. Er sagt aus, dass der Deutsche aus dem Auto auf die Fahrbahn geworfen worden sein soll. Im Oktober 2023 wurden die Männer verhaftet.
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Die Verteidigung der beiden erklärte vor Gericht, dass der Mann selbst aus dem Lieferwagen gesprungen sei, wie die Zeitung Diario de Mallorca am Mittwoch berichtete. Die Anwälte der Familie des Opfers indes sprachen der Zeitung zufolge von „einer Absicht zu töten“. Es sei „kein besoffener Deutscher bei einem Unfall aus dem Lieferwagen gestürzt. Es war ein grausamer Mord. Zuvor gab es eine Schlägerei im Lieferwagen. Autofahrer hinter dem Wagen sahen, wie das Auto seltsam fuhr.“
Prozess soll bis zum 9. Dezember dauern
Die Polizei schließt nicht aus, dass die Angeklagten ihr Opfer ausrauben wollten. Noch nicht geklärt ist, wie der 20-Jährige in den Lieferwagen kam. Laut Verteidigung wollten die beiden Männer den Touristen in sein Hotel bringen, sie hätten ihn auf der Straße angetroffen. Die Opfer-Anwältin argumentiert hingegen: Das Hotel des Mannes sei nur 100 Meter vom Ballermann entfernt gewesen und die Männer seien in die gegensätzliche Richtung gefahren. Sie geht davon aus, dass es im Lieferwagen einen Kampf gab.
Der Prozess soll in den kommenden Tagen weitergehen und etwa 15 Tage dauern. Die Familie des Opfers wollte am Prozess nach Angaben der Anwälte teilnehmen, kam aber zumindest zum Auftakt nicht, wie die Mallorca Zeitung weiter berichtete.. (mit dpa)
