Maddie-Verdächtige war von Polizei schockiert
„Glauben Sie, ich habe sie in kleine Stücke geschnitten?“

Welche Rolle spielt diese Deutsche?
Im Fall der verschwundenen Madeleine „Maddie“ McCann gilt Christian B. als Hauptverdächtiger. Doch es gibt auch eine Frau, die bereits vor Jahren mit dem Verschwinden des Mädchens in Verbindung gebracht wurde. Das ergaben Recherchen von Sky News. In einem Interview erinnert die Deutsche sich, wie die Polizei sie nach Maddies Verschwinden kontaktierte.
Hatte sie etwas mit dem Fall zu tun?
Es ist einer der bekanntesten Vermissten-Fälle weltweit: Die drei Jahre alte Maddie McCann verschwindet am 3. Mai 2007 im Portugal-Urlaub mit ihren Eltern. Bevor die Behörden auf Christian B. als Hauptverdächtigen kommen, sollen sie eine Frau im Visier gehabt haben. Laut dem Medium Sky News wird diese Information im Juni 2025 an eine portugiesische Zeitung weitergegeben, ohne konkreten Namen der Verdächtigen. Die Frau soll ebenfalls Deutsche sein und zum Zeitpunkt des Verschwindens in der Nähe des Ferienresorts der McCanns wohnen.
Lese-Tipp: Maddie-Verdächtiger bald frei – Staatsanwaltschaft in Sorge
Sky News konnte die Betroffene ausfindig machen, die nach eigener Aussage selbst gar nichts von Ermittlungen gegen sie gewusst habe. Der portugiesische Zeitungsbericht? Ein Schock für sie, sagt sie. Sie erinnere sich an die Hausdurchsuchung, die nach dem Verschwinden von Maddie McCann 2007 in allen umliegenden Wohnungen durchgeführt wurde. Sie und ihr Freund arbeiteten und wohnten damals in dem Ort des Verschwindens, Praia da Luz.
Im Video: Suche nach Maddie-Spuren beendet - so geht es weiter
Es gab eine zweite Hausdurchsuchung
Als die Ermittler dann aber ein zweites Mal bei ihr zu Hause waren, soll die Frau aufgefordert worden sein, ihren Tiefkühler auszuräumen. Daraufhin sei die Deutsche wütend geworden. Sie habe die Polizisten gefragt: „Glauben Sie, ich habe sie in kleine Stücke geschnitten und esse sie zum Abendessen?“ Die Beamten hätten noch mal alles durchsucht, die Situation sei völlig absurd gewesen. Danach? Passierte ihrer Aussage nach nichts weiter.
Lese-Tipp: Ex-Ermittler hält immer noch Maddies Eltern für schuldig
Mehr als zehn Jahre nach den Hausdurchsuchungen hätten sich die Ermittler dann wieder bei ihr gemeldet. In der Zwischenzeit wurde Christian B. zum Hauptverdächtigen. Ein Jahr lang sei die Deutsche immer wieder angerufen und gefragt worden, ob sie Christian B. gekannt hätte. Das habe sie immer wieder verneint: „Andere Leute haben seinen Van gesehen, ich aber nicht.” Auch ihre SIM-Karte habe man auslesen wollen – wohl um zu überprüfen, ob dort Informationen über Christian B. zu finden seien.
Warum wurde sie verdächtigt?
Zwischenzeitlich gab es die Theorie, Maddie McCann sei am Abend des 3. Mai 2007 aus dem Zimmer über die Terrasse gelaufen, auf der Straße überfahren und ihre Leiche ins Meer geworfen worden (RTL hat berichtet). Damit sei auch die Deutsche in Zusammenhang gebracht worden, nachdem sich angebliche Familienangehörige 2018 bei der Polizei gemeldet hätten. Zwar sei sie tatsächlich an besagtem Abend erst nach dem Verschwinden von Maddie nach Hause gekommen, laut eigenen Angaben habe sie aber nicht mal ein Auto besessen. Die Fahrerflucht-Theorie konnte nie bewiesen werden. Selbst Maddies Mutter Kate McCann hielt sie für sehr unwahrscheinlich.

Laut Sky News sollen die portugiesischen Behörden ihren deutschen Kollegen vorwerfen, im Falle der Verdächtigen damals nicht gut kooperiert zu haben. Sie sollen sich geweigert haben, detaillierter zu der Frau zu ermitteln und einen verdeckten deutschen Ermittler einzuschleusen, um sich mit der Frau anzufreunden. Bis heute fehlt von Maddie McCann jede Spur, der Fall bleibt – Stand jetzt – ein Rätsel.
Verwendete Quellen: Daily Mail, Sky News UK, RTL