„Eine Tragödie für alle Beteiligten!“Live im Fernsehen übertragen – drei Pferde sterben bei Rennen in England!

Ein schwerer Sturz und zwei „plötzliche Zusammenbrüche”
Als einen „schwarzen Tag für den Pferderennsport” bezeichnen mehrere britische Medien das, was bei zwei traditionsreichen Rennen im englischen Cheltenham passiert. Gleich drei Pferde überleben ihren Einsatz nicht. Ihre Todesfälle dürften die Debatte um die Belastung der Tiere weiter befeuern.
Pferderennen im englischen Cheltenham: Drei Tiere sterben
Zunächst ist die Freude bei Reiter Sean Bowen und seinem Pferd Abuffalosoldier groß. Die beiden gewinnen das Holland Cooper Handicap Chase. Sie setzen sich gegen neun andere Teilnehmer durch. Doch kurz hinter der Ziellinie bricht das siebenjährige Tier zusammen. Es „wurde sofort von erfahrenen Tierärzten versorgt, konnte aber leider nicht gerettet werden“, heißt es später in einer Erklärung der Rennbahn.
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Noch während des Rennens bricht das Pferd Bangers And Cash aus dem Rennstall von Ben Pauling ebenfalls zusammen. Auch dieses Tier stirbt. Im fünften Rennen des Tages stürz das von Matthew Smith trainierte Pferd Napper Tandy zwei Hürden vor dem Ziel. Es verletzt sich so schwer, dass es an den Folgen stirbt, berichtet die BBC.
Im Video: Pferde rasten aus!
Nach mehreren Todesfällen bei Pferderennen: Untersuchung eingeleitet
Die Verantwortlichen zeigen sich geschockt von den Vorfällen. „Die Verluste von Abuffalosoldier, Bangers And Cash und Napper Tandy heute in Cheltenham sind eine Tragödie für alle Beteiligten. Wir alle bei der BHA sind in Gedanken bei Ihnen”, zitieren mehrere lokale Medien eine Stellungnahme der British Horseracing Authority, der Regulierungsbehörde für Pferderennen in Großbritannien. Sie kündigt an, die Umstände, die zu dem Tod der Pferde geführt haben, zu untersuchen.
Die beiden plötzlich zusammengebrochenen Pferde seien vermutlich an einem „plötzlichen Herztod” gestorben, vermutet Liam Kearns, leitender Tierarzt der Jockey Club Racecourses, in einem Interview mit dem Sender Racing TV. „In beiden Fällen sprechen wir von einem Herz-Kreislauf-Versagen. Zu diesem Zeitpunkt kann man noch nicht sagen, ob es sich um einen echten Herzinfarkt handelt, oder ob ein großes Blutgefäß geplatzt ist“, so Kearns.
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Obwohl bei Pferderennen grundsätzlich Tierärzte anwesend seien, können man in solchen Fällen wenig tun, um die Pferde zu retten. „Ähnliches gilt für Marathonläufer oder Langstreckenläufer. Es besteht immer die Sorge, dass Athleten mit hohem Belastungsniveau ohne vorherige Symptome in diese Situation geraten können“, sagt der Tierarzt. Dennoch halte er es für ungewöhnlich, dass es gleich zwei Mal an einem Tag passiere.
Vorwurf der „Tierquälerei“: Pferderennen in der Kritik
Mit den Todesfällen von Cheltenham dürfte die Debatte um die Sicherheit und Belastung der Pferde bei Rennen und Hindernisläufen erneut hochkochen. Tierschützer und Organisationen wie PETA fordern schon lange die Abschaffung solcher Wettkämpfe – sehen darin Tierquälerei. „Die Pferde werden gequält, leben in Angst, sterben in vielen Fällen viel zu jung“, kritisieren Tierschützer von „Animals United“. Oft komme es zu Ermüdungsbrüchen, „in vollem Tempo bricht sich das Pferd ein Bein“, so die Tierschützer weiter. Das sei das Todesurteil des Tieres sofort auf der Bahn.
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Aber es gibt auch gegenteilige Stimmen. Im RTL-Interview spricht sich die deutsche Dressurreiterin und achtfache Olympiasiegerin Isabell Werth im vergangenen Jahr gegen eine Abschaffung der Rennen aus: „Wir müssen zwischen falschen Handlungsweisen und Unfällen unterscheiden. Was aber besonders wichtig ist, ist, dass Bedingungen geschaffen werden, die dem Pferd gerecht werden. Es ist richtig, dass darüber kritische Diskussionen geführt werden. Es darf nicht zu serienmäßigen Verletzungen oder Todesfällen kommen“, so Werth. (sbl)
































