Pilot muss Notlandung einleitenDHL-Flugzeug abgestürzt – Video zeigt Moment des Unglücks

Diese Bilder schockieren!
Ein deutsches DHL-Flugzeug aus Leipzig stürzt wenige Kilometer vor seinem Ziel, dem Flughafen in der litauischen Hauptstadt Vilnius, in ein Wohngebiet. Ein Pilot verliert bei dem Crash sein Leben, die anderen drei Insassen liegen im Krankenhaus.

Flieger kracht in ein Wohngebiet

Am frühen Morgen befindet sich die Crew im Anflug auf den Flughafen. Plötzlich verliert die Maschine an Höhe, muss eine Notlandung ausführen. In einem nicht dicht besiedelten Wohngebiet kracht der Flieger auf den Boden – und fängt wenig später Flammen. Das litauische Portal 15min berichtet, dass der spanische Pilot sein Leben verliert.

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Ebenfalls mit an Bord befinden sich ein deutscher, ein litauischer und ein spanischer Staatsbürger, die mit Verletzungen im Krankenhaus liegen. Das sagt der Vertreter der Polizeibehörde, Ramūnas Matonis, gegenüber der Nachrichtenagentur ELTA. Ein genaues Gesundheitsupdate liegt bislang nicht vor, die DHL erklärt aber: Der „Status” der Besatzung werde noch geklärt, „aber unsere Gedanken sind bei ihnen und ihren Angehörigen.”

Hat jemand Sprengstoff in den Frachtflieger geschmuggelt?

Eine Frage ist noch offen: Warum ist das Flugzeug abgestürzt? Möglich ist auch, dass sich Pakete mit Sprengstoff im Laderaum befunden haben. Erst Ende Oktober gab es beispielsweise in Polen mehrere Festnahmen. Der polnische Geheimdienst hatte laut FAZ vier Verdächtige festnehmen lassen, die im Auftrag eines fremden Geheimdienstes Brandsätze und Sprengladungen in Luftfracht-Paketen versandt haben sollen. Das Ziel: andere EU-Länder und Großbritannien. Die Sendungen waren demnach so präpariert, dass sie sich während des Transports auf dem Land- oder Luftweg selbst entzündeten oder explodierten.

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Auch deutsche Sicherheitsbehörden warnten bereits vor „unkonventionellen Brandsätzen“, die von Unbekannten über Frachtdienstleister verschickt werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundeskriminalamt (BKA) verschickten sogar einen entsprechenden Hinweis an Luftfahrt- und Logistik-Unternehmen, wie FAZ berichtete.

Die Ermittler untersuchen den genauen Unfallhergang derzeit. Der DHL liegen nach eigenen Angaben bisher keine Hinweise auf verdächtige Pakete an Bord der Maschine vor. „Zum jetzigen Zeitpunkt liegen uns keine Informationen vor, die auf etwas Ungewöhnliches oder Verdächtiges hindeuten”, sagte Ausra Rutkauskiene, Vertriebs- und Marketingleiterin bei DHL Litauen. Die Unglücksmaschine habe Pakete für Kunden transportiert. „Wir stehen in individuellem Kontakt mit allen Kunden, deren Pakete im Flugzeug waren”, sagte sie.

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Unfallhergang noch ungeklärt

Die Auswertung der Kommunikation zwischen dem Piloten und dem Tower deutet einem Bericht des litauischen Rundfunks zufolge nicht auf einen Notfall oder andere Unregelmäßigkeiten beim Landeanflug hin. In dem veröffentlichten Mitschnitt ist ein völlig ruhig und routinemäßig verlaufendes Gespräch zu vernehmen, wie ein vom Rundfunk befragter litauischer Luftfahrtexperte sagte. „Ohne auf Details einzugehen, kann man sagen, dass die Piloten keine Gefahr und keine Probleme gemeldet haben. Es war eine routinemäßige Kommunikation, ein einfacher Sinkflug”, sagte Vidas Kaupelis von der Universität Vilnius nach dem Anhören der Aufzeichnung.

Verteidigungsminister Kasciunas sagte, erst, nachdem die ermittelnden Beamten mit den überlebenden Besatzungsmitgliedern gesprochen und den Flugschreiber ausgewertet hätten, werde klar sein, was geschehen sei.

„Es liegt noch viel Arbeit vor uns”

Polizeichef Arunas Paulauskas erklärt auf einer Pressekonferenz, der Absturz sei „höchstwahrscheinlich auf einen technischen Fehler oder ein menschliches Versagen zurückzuführen“. Auf Nachfrage fügt er an, dass auch ein Terroranschlag nicht auszuschließen sei. „Dies ist eine der Versionen des Absturzes, die untersucht und überprüft werden müssen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns.”

Und die beginnt nach einem Anruf bei den Rettungsdiensten um 5.31 Uhr. Die zerstörte Maschine brennt im Stadtteil Liepkalnis, die Lage vor Ort ist unübersichtlich. Drei Familien werden aus einem Wohnhaus evakuiert, alle zwölf Anwohner befinden sich in Sicherheit. Um 7.33 Uhr bringen die Rettungskräfte das Feuer unter Kontrolle. (fkl, mit dpa)