Landwirt macht traurigen Fund in Niedersachsen
Kinderleiche „wahrscheinlich” vermisster Arian - Polizei hat keine Hinweise auf „Fremdverschulden”
Gibt es jetzt endlich Gewissheit?
Ein Landwirt in Estorf im Landkreis Stade mäht am Montagnachmittag eine Wiese. Dabei macht er einen grausigen Fund: Er entdeckt die Leiche eines Kindes. Könnte es sich um die sterblichen Überreste des vermissten Arian handeln? Genau das vermutet die Polizei offenbar.
Polizei hält Verbindung zum Fall Arian für wahrscheinlich
Der Leichnam sei in ein Rechtsmedizinisches Institut überführt worden, teilte die Polizei mit. „Mit einem Ergebnis ist frühestens im Laufe der Woche zu rechnen”, teilte die Polizei Rotenburg mit. Die Ermittlungsgruppe Arian halte einen Zusammenhang mit dem vermissten Sechsjährigen aber für „wahrscheinlich”. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gibt es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden, so die Polizei Rotenburg am Dienstag.
Gefunden wurde der die Leiche in Behrste – einem Teil der Gemeinde Estorf – etwa 300 Meter vom Gemeindeverbindungsweg Eikhof entfernt. Dieser Bereich liegt laut Polizei in dem Gebiet, in dem nach Arian gesucht wurde.

Ermittlungsgruppe Arian untersucht den Leichenfundort
„Zum genauen Fundort und zur Auffindesituation können aktuell keine Angaben gemacht werden”, teilt die Polizei mit. Die Leiche ist auch noch nicht identifiziert, darum macht die Polizei keine Angaben dazu, um wen es sich handeln könnte. Aber die Ermittlungsgruppe Arian sei eingeschaltet worden und habe den Fundort untersucht. Dieser sei akribisch aufgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Polizeibeamte suchten bis in die Nacht den Fundort ab.
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Weitere Informationen soll es erst im Laufe des Tages geben, teilt Polizeisprecher Heiner van der Werp auf RTL-Anfrage mit. Zu einer möglichen Verbindung zum Fall des vermissten Arian wollte er sich nicht äußern. Aber man müsse sich das auch so vorstellen: In der Nähe der ehemaligen Suchorte wird eine Leiche gefunden. „Dass da die Kollegen der Ermittlungsgruppe dabei sind, ist doch relativ klar”, erklärte van der Werp.
Arian (6) aus Bremervörde seit über zwei Monaten vermisst
Am 22. April verschwindet Arian ohne seine Jacke und Schuhe aus seinem Zuhause in Bremervörde-Elm. Er habe erst vor kurzem gelernt, wie man verschlossene Türen öffnet. Sofort erkennt der Vater den Ernst der Lage und kontaktiert die Polizei. Das Alarmierende: Arian ist Autist, kann deshalb nicht nach Hilfe rufen. „Möglicherweise kauert er sich irgendwo ein, möglicherweise läuft er und läuft und läuft. (...) Es ist alles möglich“, erklärt Polizeisprecher Heiner Van der Werp an Tag vier der Suche.
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Die Einsatzkräfte entwickeln kreative Ansätze, um den kleinen Jungen anzulocken: Sie hängen bunte Luftballons und Süßigkeiten auf, spielen Kinderlieder und Aufnahmen der Stimmen seines Bruders und seiner Mutter ab. Skybeamer werfen strahlendhelle Lichtkegel in den dunklen Abendhimmel, Feuerwerk wird abgebrannt. Als Arian verschwunden bleibt, ändern die Einsatzkräfte ihre Taktik. Jeder Tag zählt, denn zu Beginn der Suche herrschen lebensbedrohliche Minustemperaturen in der Nacht.

Suche nach Arian wurde am 29. April eingestellt
Die Suchenden setzen fortan auf ein leises Vorgehen, verhalten sich still. Über 1.200 Helfer durchkämmen als Menschenkette die Umgebung nördlich von Arians Zuhause. „So eine großangelegte Suchmaßnahme in Form einer Kette ist mir persönlich nicht bekannt, dass es die bereits gegeben hat “, erklärt Polizeisprecherin Sara Mehnen. Zu diesem Zeitpunkt wird der Sechsjährige seit fast einer Woche vermisst.
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Immer wieder werden Fußspuren entdeckt, die aufgenommenen Fährten von Suchhunden verfolgt. Auch Drohnen, Boote und Hubschrauber kommen zum Einsatz. Nichts wird unversucht gelassen. Doch Arian bleibt verschwunden. Am 29. April fällen die Ermittler dann eine „ganz, ganz schwierige Entscheidung“: Die aktiven Suchmaßnahmen werden runtergefahren. Der Polizei fehlt es an Ansatzpunkten für weitere Aktionen, man habe jeden Stein mehrfach umgedreht. „Das macht uns ein Stück weit traurig. Wir haben alles gegeben“, sagt Heiner van der Werp, Pressesprecher der Polizei, im Gespräch mit RTL. Eine Ermittlergruppe übernimmt.
Jetzt kommt mit dem Fund der Leiche in Behrste - nur rund drei Kilometer von Arians Heimatort entfernt - wieder Bewegung in den Fall. Kann jetzt endlich geklärt werden, was genau mit dem vermissten Sechsjährigen passiert ist?