Arian, wo bist du?
Trotz großer Suche mit Menschenkette: Arian bleibt verschwunden
Suche der Superlative endet mit Einbruch der Dunkelheit!
Der kleine Arian (6) aus Bremervörde in Niedersachsen bleibt auch am späten Sonntagabend verschwunden. In einer 1.500 Meter langen Menschenkette suchen so viele Helfer wie nie den ganzen Tag nach dem autistischen Jungen. Doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht.

Bringt die Menschenkette den Eltern endlich Gewissheit?
Keine neue Spur. Das ist das ernüchternde Ergebnis des Großeinsatzes vom Sonntag, den die insgesamt 1.200 Helfer in Niedersachsen beenden als es dunkel wird. In der Nacht wolle man die Ergebnisse auswerten, um am Montagmorgen gezielt weiteren möglichen Ermittlungsansätzen nachgehen zu können, heißt es von der Polizei. Rund 15 Quadratkilometer seien durchkämmt worden und das habe deutlich länger gedauert als geplant.
Das Gelände habe sich schon nach kurzer Zeit als „sehr, sehr unübersichtlich und unwegsam“ entpuppt, sagt Polizeisprecherin Sara Mehnen zu RTL. Eigentlich habe man gehofft, es innerhalb von etwa zehn Stunden vollständig absuchen zu können. Doch schon nach kurzer Zeit seien Helfer wegen der schlechten Witterungsbedingungen erschöpft gewesen und hätten sich zum Teil sogar verletzt. „Einige Kolleginnen und Kollegen sind umgeknickt und mussten ausgetauscht werden“, so Mehnen.
„So eine großangelegte Suchmaßnahme in Form einer Kette ist mir persönlich nicht bekannt, dass es die bereits gegeben hat und das macht das ganze sehr besonders“, erklärte die Polizeisprecherin im Vorfeld. Beteiligt gewesen seien Helfer der Feuerwehr, des THW, Rettungskräfte und die Bundeswehr. Zudem wurden auch zehn Drohnen, eine Reiterstaffel und sogar Amphibienfahrzeuge für die Suche in Sumpf und Moor eingesetzt. Auch ein Hovercraft-Boot war mit von der Partie. Die Logistik, alle zusammenzubringen, sei enorm gewesen.
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Wo wird gesucht?
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Die Aktion habe um 9 Uhr in Kranenburg, einige Kilometer nördlich von Elm, begonnen. Dies sei der Bereich, „in dem die meisten Spuren in den letzten Tagen gefunden wurden“, erklärte Polizeisprecherin Mehnen.
„Es gibt keine neuen Erkenntnisse aus der Nacht“, hatte es am Morgen geheißen. Daher fiel die Entscheidung, mit einer Menschenkette nach dem Jungen zu suchen.
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Seit dem Montagabend wird Arian vermisst. Der autistische Junge hatte sein Elternhaus unbemerkt verlassen. Seitdem durchsuchen Hunderte Einsatzkräfte den Heimatort des Sechsjährigen und die nähere Umgebung. In der Nacht zum Sonntag hatten die Einsatzkräfte wieder mit der sogenannten leisen Strategie nach Arian gesucht. Diese sei nach Polizeiangaben mit einer Expertin für Autismus abgesprochen worden.
Vorher wurde unter anderem laute Musik abgespielt oder Feuerwerk abgebrannt, weil der Junge dies möge. (kra, sbl, mit dpa)
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