Missouri vollstreckt Todesurteil gegen Christopher Collings
Kindermörder für „abscheuliches, schreckliches und unmenschliches” Verbrechen hingerichtet

Keine Gnade für Kindermörder.
Ein 49-Jähriger ist im US-Bundesstaat Missouri per Giftspritze hingerichtet worden. Christopher Collings war zum Tode verurteilt worden, weil er im Jahr 2007 ein neun Jahre altes Mädchen vergewaltigt und ermordet hatte. Kurz vor seiner Hinrichtung lehnten der Gouverneur und der Oberste Gerichtshof es ab, die Vollziehung der Todesstrafe zu stoppen.
Kindsmutter ist bei der Arbeit, während die Männer saufen und kiffen
Die Strafe für sein „abscheuliches und gefühlloses Verbrechen“ bleibe bestehen, so Gouverneur Mike Parson. Auch der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates sparte nicht mit deutlichen Worten an die Adresse des Mädchenmörders. „Abscheulich, schrecklich und unmenschlich“ nannte er die Tat. Collings war den Gerichtsakten zufolge am 2. November zu Besuch im Haus eines Freundes in dem kleinen Dorf Stella. Die Männer tranken und kifften mit einem weiteren Freund, während Rowan, die neunjährige Stieftochter des Gastgebers, schlief. Die Mutter des Kindes war arbeiten, sie hatte Nachtschicht in einem Supermarkt.
Später verließen die Männer das Haus, um ihn Collings’ Wohnwagen in einem anderen Ort weiterzutrinken. Als seine Trinkkumpanen wegfuhren, kehrte Collings zurück in das Haus des Freundes. Er entführte die Neunjährige in seinen Wohnwagen, um das Mädchen zu vergewaltigen.
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Als Rowan „Onkel Chris” sagt, gerät er in Panik und erwürgt sie
Wie er den Ermittlern sagte, habe er das Kind ursprünglich nicht töten wollen, doch Rowan habe ihn erkannt. Als sie „Onkel Chris“ zu ihm sagte, sei er in Panik geraten. Er erwürgte das kleine Mädchen mit einer Schnur und versteckte seine Leiche in einer Höhle. Rowan kannte den Mann, weil er ein Freund ihres Stiefvaters war und monatelang im Haus der Familie gelebt hatte.
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Die Leiche der Neunjährigen wurde erst nach einer großen Suchaktion gefunden. Ursprünglich hielten die Ermittler den Stiefvater des Mädchens für den Täter. Doch den Gerichtsakten zufolge verwickelten sich der Mann und sein Freund Collings bei ihren Aussagen in Widersprüche. So soll auch der Stiefvater den Missbrauch und anschließenden Mord gestanden habe, während Collings behauptete, nur er habe Rowan vergewaltigt und getötet.
Stiefvater des Mädchens wegen anderer Verbrechen verurteilt
Der Stiefvater wurde wegen anderer Verbrechen zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt, die er 2015 abgesessen hatte. Christopher Collings wurde zum Tode verurteilt. Als seine Anwälte um Gnade für ihren Mandanten ersuchten, führten sie an, dass Collings unter einer Fehlbildung des Gehirns leide. Diese habe „funktionale Defizite in Bewusstsein, Urteilsvermögen und Überlegung, Verhalten, angemessener sozialer Hemmung und emotionaler Regulierung“ zur Folge. Außerdem sei Collings als Kind misshandelt und sexuell missbraucht worden, behaupteten die Anwälte.
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Gouverneur Mike Parson lehnt das Gnadengesuch ab und sagte, Collings habe „jeden Schutz und jedes Recht erhalten, den die Verfassungen der Vereinigten Staaten und des Staates Missouri vorsähen. Die Verurteilung und Strafe für sein schreckliches und herzloses Verbrechen bleiben bestehen”, so Parson. Der Staat Missouri werde das Urteil vollstrecken und „für Gerechtigkeit sorgen.“
Er hofft, sein Opfer „eines Tages im Himmel zu sehen”
US-Medien zufolge gab der Mörder kurz vor seinem Tod noch eine Erklärung ab. „Ob richtig oder falsch“, er akzeptiere die Situation „so wie sie ist“, sagt er demnach. Er hoffe, sein Opfer „eines Tages im Himmel zu sehen.“ Erwähnung findet in den Berichten auch die Henkersmahlzeit. Sie soll aus Bacon-Cheeseburger, panierten Champignons, Kartoffelpuffern und einem Chefsalat bestanden haben.
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Nach Angaben des Informationszentrums für Todesstrafe wurden in den USA in diesem Jahr bisher 23 Menschen hingerichtet. Bislang schafften 23 der 50 US-Bundesstaaten die Todesstrafe ab. In mehreren anderen Bundesstaaten wird sie faktisch nicht mehr vollstreckt. (uvo)