Doch die Frage nach dem „Warum” bleibt offenCold Case gelöst, weil Zeuge zufällig einen Spendenaufruf der Familie liest
Nach acht Jahren ist die Flucht des Täters vorbei.
Evin Paulos hatte sein Leben noch vor sich. Kurz vor seinem 26. Geburtstag wird der US-Amerikaner aus Phoenix im Sommer 2017 von einem Nachbarn brutal erstochen. Der Täter flieht und kann von der Polizei nicht aufgespürt werden. Jahre später erhält seine Familie eine E-Mail – und glaubt zunächst an einen Schwindel.
Evin mit mehreren Messerstichen ermordet
In einer Sommernacht im Juni 2017 gerät Evin mit seinem Nachbarn Michael A. in Streit. Dieser endet brutal: Evin erleidet mehrere Messerstiche und wird von seinem Angreifer in der Hitze Arizonas zurückgelassen. Seine Familie schreibt im Spendenaufruf, dass er noch bis zur nächsten Kreuzung gekrochen sei, um Hilfe zu erhalten. Doch er stirbt schließlich allein in der Wüste.
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Täter flieht nach Mexiko
Wie CNN berichtet, sei der Täter zunächst nach Kalifornien geflüchtet, dann weiter nach Mexiko. Dort verliert sich zunächst seine Spur – für etwa acht Jahre. Seine Schwester Eviein: „Es ist, als stecke man in einem Raum fest. Es ist schwarz. Man hat keine Antworten, keinen Ausweg, nichts. Man fühlt sich einfach leer.”
Da die Familie wenig Geld für eine angemessene Beerdigung hat, richten sie über die Spendenseite GoFundMe einen Aufruf ein und zahlreiche Menschen geben etwas. Doch der wertvollste Beitrag kommt erst Jahre später: eine Nachricht von einem Fremden, der wissen will, wo sich Michael A. aufhält.
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Zeuge meldet sich per E-Mail bei der Familie
Als Evins Mutter die E-Mail liest, die sie über die damals erstellte Spendenseite erhält, glaubt sie erst einmal an einen Schwindel. Dabei ist der Hinweis ist tatsächlich echt, wie Eviein CNN erzählt. Die Polizei in Phoenix nimmt den Tipp ernst. Und hat Erfolg! Der US Marshals Service kann A. lokalisieren, festnehmen und zurück in die USA bringen lassen. Er gesteht die Tat und wartet nun auf seine Verurteilung.
Eine Frage bleibt aber weiterhin offen. Eviein Paulos: „Wir wissen das Wer, wir wissen das Wo, wir wissen das Wie. Wir wissen nur nicht das Warum“.
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Trotzdem ist sie erleichtert, dass der Täter gefasst werden konnte. Auch wenn es ihr den Bruder nicht zurückbringt. Eviein trägt eine Kette mit einem dunklen Kreuz und eine Armee-Plakette mit Gravur, um sich an ihn zu erinnern: „Es ist verblasst. Acht Jahre sind vergangen. Aber auf der Rückseite steht: In unseren Herzen, für immer und ewig.” (ajo)
Verwendete Quellen: CNN, GoFundMe