Schwere Vorwürfe gegen 28-JährigenHat ein Fußballtrainer minderjährige Jungen betäubt und sexuell missbraucht?

Gibt es noch mehr Opfer?
Erneut steht ein Fußball-Jugendtrainer in Hessen unter Missbrauchsverdacht, bereits seit Monaten laufen Ermittlungen gegen den 28-Jährigen. Der betroffene Verein reagiert mit Bestürzung.

Ermittlungen gegen Fußballtrainer bereits seit Mai

Auf seiner Internetseite erklärte der Verein Turn- und Sportfreunde Hornau aus Kelkheim, man sei bestürzt über die Vorwürfe. „Der beschuldigte Trainer war im Bereich der A.+B Fußballjugendmannschaft tätig”, heißt es seitens des Vereins. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe sei der Trainer mit sofortiger Wirkung von allen seinen Aufgaben entbunden worden.

Der ehemalige Jugend-Fußballtrainer steht im Verdacht, minderjährige Jungen sexuell missbraucht und ihnen Betäubungsmittel verabreicht zu haben. Gegen den Mann aus dem Raum Frankfurt werde bereits seit Mai wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern, der Vergewaltigung sowie der Abgabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige ermittelt, hatten die Staatsanwaltschaft Frankfurt und Polizei am Freitagabend mitgeteilt.

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Haftbefehl gegen Fußball-Jugendtrainer nach Missbrauchsvorwürfen

Der Mann soll sich von 2022 bis 2024 in mindestens vier Fällen den Jugendlichen sexuell genähert und sie zum Konsum der Betäubungsmittel veranlasst haben. Die Jungen sollen seinerzeit nicht in der Lage gewesen sein, sich gegen den wesentlich älteren Beschuldigten, der ihr Fußballtrainer im Verein gewesen sei, zur Wehr zu setzen.

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Das Amtsgericht Frankfurt hatte Haftbefehl gegen den Mann erlassen, der am 14. August zusammen mit einem Durchsuchungsbeschluss vollstreckt wurde. Seither sitzt der Beschuldigte in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen gegen ihn laufen weiter. Dabei gehe es vor allem um die Auswertung von Datenträgern, die bei der Durchsuchung gefunden wurden. Ob es mögliche weitere Opfer gegeben hat, werde noch ermittelt.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt sagte, aus ermittlungstaktischen Gründen könnten keine weiteren Angaben gemacht werden. Auch zum Umfang der Datenträger und zur Art der Betäubungsmittel wurden zunächst keine Details bekannt.

Verein informiert Eltern über Missbrauchsverdacht

Der Verein hatte nach eigenen Angaben am Freitag zusammen mit der Kriminalpolizei Wiesbaden die Eltern über die mutmaßlichen Vorfälle informiert. „Unser Verein verurteilt jegliche Form von Gewalt und Missbrauch auf das Schärfste”, so der TuS Hornau e.V. in einer Pressemitteilung. Man stehe für ein respektvolles und verantwortungsvolles Miteinander, „die Sicherheit unserer Kinder und Jugendlichen hat für uns oberste Priorität.” (lha mit dpa)

Wenn es in eurem Umfeld sexuellen Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen gibt oder ihr selbst betroffen seid, finden ihr unter der Nummer 0800 – 22 55 530 oder unter www.hilfe-portal-missbrauch.de Menschen, mit denen ihr darüber sprechen könnt.