Kindesmissbrauch in Wiesbaden
Fußballtrainer lockte Jungen mit Fake-Identität per Whatsapp

Die Vorwürfe gegen Sven B. (35) wiegen schwer: Der damalige Nachwuchstrainer des Fußball-Drittligisten SV Wehen Wiesbaden soll sechs minderjährige Jungen sexuell missbraucht haben. Er sitzt seit dem 9. Dezember in Untersuchungshaft, die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben. Jetzt kam einem Bericht der "Bild" zufolge heraus, dass er die Jungen mit einer perfiden Masche zu sich gelockt hat.
Missbrauch in Wiesbaden: Jungen per Whatsapp und Snapchat kontaktiert
Sven B. kontaktierte seine späteren Opfer laut Staatsanwaltschaft per Whatsapp beziehungsweise Snapchat. Dabei soll er sich als fiktive Person ausgegeben und gegenüber den Jungen unter anderem behauptet haben, sie müssten für einen Angriff auf seinen Cousin "büßen". Nur ein Bekannter könne helfen: Sven B. selbst.
Im Anschluss soll der 35-Jährige den Jungen seine Hilfe angeboten haben – unter seiner wahren Identität. Er habe die Minderjährigen in seine Wohnung eingeladen und dort missbraucht, erklärte die Staatsanwaltschaft. Den Missbrauch habe er mit dem Handy gefilmt.
Keine Jugendspieler des SV Wehen Wiesbaden unter den Opfern

Jugendspieler des SV Wehen Wiesbaden waren nicht unter den Opfern. Sven B. habe die Jungen "teils nur vom Sehen, teils auch schon etwas besser" und einige auch aus dem Fußball-Umfeld gekannt, erklärte Frankfurts Oberstaatsanwältin Diana Reichmann gegenüber dem "Wiesbadener Kurier". Trainiert habe er sie jedoch nie.
Jugend-Fußballtrainer betäubte Minderjährige in seiner Wohnung
Die Taten geschahen laut Staatsanwaltschaft zwischen dem 9. und 26. Oktober 2021. Bei den Opfern handelt es sich und einen zehnjährigen sowie fünf 14- bis 17-jährige Jungen. Sven B. habe sie in seiner Wohnung mit Alkohol sowie mit Schlafmittel versetzten Schokodrops betäubt und an den widerstandsunfähigen Opfern sexuelle Handlungen vorgenommen, erklärten die Ermittler.
Sven B. hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert. Wegen des Verdachts auf ähnlich gelagerte Taten in der Vergangenheit wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch ermittelt. Wann der Prozess gegen ihn beginnt, ist noch unklar. Ihm drohen 15 Jahre Haft. (bst)