Handballverein trauert um totgerasten Betreuer (25)Der Held von Hürth starb, damit andere leben können

Zwei Menschen sind nach dem Unfall in Hürth gestorben. (Archivbild)
Zwei Menschen sind nach dem Unfall in Hürth gestorben. (Archivbild)
Sascha Thelen/dpa

„Er verließ uns alle viel zu plötzlich und viel zu früh.“
Nach dem tragischen Unfall Anfang Juni ist die Trauer in Hürth noch immer groß. Sieben Menschen werden verletzt, als ein Auto in eine Gruppe Viertklässler rast. Darunter auch Luis, der als Schulbegleiter mit den Kindern unterwegs zum Sportunterricht ist. Eine Woche lang kämpfen die Ärzte im Krankenhaus um sein Leben, nun ist der 25-Jährige seinen schweren Verletzungen erlegen.

Mit Herzblut für den Sport und seine Mannschaft

Er stand mitten im Leben, Luis tragischer Tod kommt für seine Familie und Freunde völlig unerwartet. „Er verließ uns alle viel zu plötzlich und viel zu früh,” schreiben seine Handball-Kollegen in einem emotionalen Abschiedsbrief. Der 25-Jährige war lange im Handballverein HSG Siebengebirge aktiv. Ob in seinem Beruf als Schulbegleiter und beim Sport - Luis habe täglich den Menschen in seinem Umfeld unheimlich viel Freude bereitet.

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Mit viel Herzblut setzte sich der 25-Jährige für seine Mitspieler ein, sorgt dafür, dass jüngere Spieler gefördert werden und sofort in ihren Teams Anschluss finden. Bei seinen Teammitgliedern bleibt er deshalb für seinen großen Einsatz in Erinnerung: „Sein soziales Engagement und der ausgeprägte Mannschaftsgeist machten ihn zu einem besonderen und beliebten Vereinsmitglied”, so die HSG.

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Er rettete seine Schüler und wird selbst erfasst

Seinen Einsatz für andere stellt Luis bis zuletzt unter Beweis, auch in größter Not ist der junge Mann noch für andere da. So auch am 4. Juni. Der 25-Jährige ist mit seiner Grundschulklasse und deren Lehrerin unterwegs zum Sportunterricht. Die Gruppe muss dafür das Schulgelände verlassen und eine Straße überqueren. Dabei wird die Gruppe von einem Auto erfasst, Luis und mehrere Kinder werden teils schwer verletzt. Eine Schülerin (10) stirbt zwei Tage später im Krankenhaus.

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„Er brachte dennoch noch drei Kinder seiner Schulgruppe aus dem Gefahrenbereich, ehe er durch diese intuitive, selbstlose Handlung selbst vom Auto erfasst [...] wurde”, beschreibt der Handballverein den heldenhaften Einsatz. Im Krankenhaus muss der Schulbegleiter mehrfach notoperiert werden, sein Zustand ist tagelang kritisch. Eine Woche nach dem Unfall verliert der 25-Jährige den Kampf gegen die verheerenden Verletzungen.

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Selbstlos über den Tod hinaus

Doch auch nach seinem Tod tut der 25-Jährige noch Gutes. Als Organspender sollen seine Organe jetzt anderen Menschen das Leben retten. „Luis wird immer als ein Held und außergewöhnlicher Mensch in Erinnerung bleiben”, schreibt der Verein zum Abschied. Neben dem Sport stand für den 25-Jährigen seine Familie an erster Stelle. Er hinterlässt seine Eltern und drei Geschwister.