Große Sorge um Großen Tümmler in Kroatien

Seil schnürt Schwanzflosse von Delfin Oliver ab

Delfin Oliver vor der kroatischen Küste
Ein Seil hat sich um die Schwanzflosse von Delfin Oliver gewickelt und gräbt sich tief in sein Fleisch
Institut Plavi Svijet

Er muss rund um die Uhr Schmerzen leiden.
Delfin Oliver hat sich in einem Seil verfangen, die Fasern fressen sich immer weiter in sein Fleisch. Tierschützer versuchten bereits, den Großen Tümmler von dem Fremdkörper zu befreien – vergeblich. Sie sind in großer Sorge um das Tier. Kann Oliver gerettet werden?

Rund um die Wunde des Delfins wuchert schon Gewebe

Der verletzte Delfin wurde vor der kroatischen Küste gesichtet. Um seine Schwanzflosse ist ein etwa ein Meter langes Seil gewickelt und das offenbar schon seit längerer Zeit. „Wir gehen davon aus, dass es der Rest des Fischernetzes ist, in dem er sich verheddert hat“, erklärt das Meeresforschungs-Institut Plavi Svijet auf seiner Homepage.

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Rund um das Seil sei schon Gewebe gewuchert. Die Verletzung könne nicht richtig heilen, weil die Fasern die Wunde permanent reizen und aufscheuern. Das Seil selbst sei mit Algen und Meerestieren bewachsen.

Delfin Oliver kann sich allein nicht von dem Seil befreien

Ein Team der Meeresforscher näherte sich dem Delfin zuletzt am 12. Juli. Aber Oliver ließ die Menschen nicht an sich heran, darum konnte er bis jetzt nicht von dem quälenden Seil befreit werden. Er schwimmt also weiter gefesselt durchs Meer.

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Noch sei das Tier nach Einschätzung der Forscher in guter körperlicher Verfassung. Die Frage ist nur: Wie lange hält Oliver mit der großen Wunde rund um seine Schwanzflosse durch? Er könne sich trotz der verletzten Flosse weiter bewegen und jagen. Aber der Delfin ist in Gefahr.

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Delfin Oliver ist in Gefahr

Mit der Fleischwunde steigt für Oliver nicht nur das Risiko einer Infektion, meinen die Forscher. Sie gehen auch davon aus, dass er unter großem Stress steht. Tiere würden sich in solchen Fällen von der Gruppe isolieren, weil sie nicht mehr mithalten können. Ohne seine Schule ist der Delfin nun im flachen Wasser auf sich allein gestellt. Ihm drohen Unfälle mit Schiffen und Begegnungen mit Menschen, fürchtet das Institut Plavi Svijet.

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Der etwa fünf bis sechs Jahre alte Delfin wird darum jetzt von den Forschern überwacht. Wer Oliver im Meer sichtet, wird gebeten, sich bei dem kroatischen Institut zu melden. „Um die besten Überlebenschancen zu gewährleisten, nähern Sie sich dem Delfin bitte nicht, versuchen Sie nicht, mit ihm zu tauchen, berühren Sie ihn nicht und füttern Sie ihn nicht“, mahnen die Wissenschaftler. Unausgebildete Zeugen sollen auch nicht auf eigene Faust versuchen, das Seil von der Schwanzflosse zu entfernen, heißt es auf der Website. (jgr)