Verlegung nach China abgelehntEs geht um Geld! Freizeitpark droht, 30 Belugas zu töten

Die 30 Tiere sind in Gefangenschaft aufgewachsen, ihre Überlebenschancen in Freiheit sind deshalb gering.
Die 30 Tiere sind in Gefangenschaft aufgewachsen, ihre Überlebenschancen in Freiheit sind deshalb gering.
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„Wir töten 30 Belugas!”
Seit mehr als einem Jahr ist der Marineland-Park in Kanada geschlossen, doch wohin mit den Belugawalen, die noch immer in ihren Wasserbecken schwimmen? Um darauf eine Antwort zu finden, ergreift der Betreiber jetzt drastische Maßnahmen. Weil die Regierungen einen Verkauf nach China blockiert, steht jetzt das Leben der Wale auf dem Spiel.

Kampf um Geld oder Tod

Schon lange kommen keine Besucher mehr in den Freizeitpark in der kanadischen Stadt Niagara Falls. Für die verbleibenden Wale plante der Betreiber einen Umzug nach China. Wie die New York Times berichtet, soll ein dortiges Aquarium Interesse am Kauf der Tiere haben.

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Der Park Marineland musste im vergangenen Jahr schließen.
Der Park Marineland musste im vergangenen Jahr schließen.
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Ein Deal, dem sich Kanadas Fischereiministerium jetzt in den Weg gestellt hat: Der Marineland-Park soll keine Ausfuhrgenehmigung bekommen, heißt es.

Die Tiere sollen nicht mehr in Gefangenschaft leben müssen, so das Ministerium. Doch könnte das nun ihren Tod bedeuten? Denn der Park braucht offenbar Geld und fordert die Regierung auf, bis Dienstagabend Soforthilfen zu bewilligen. Ansonsten droht der Betreiber, die 30 Wale einzuschläfern.

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Regierung bewilligt keine Hilfen

Das Schicksal der Tiere sei „eine direkte Folge der Entscheidung der Ministerium”, schreibt der Marineland-Park in einer Botschaft an die Regierung. Lokale Politiker und Tierschützer sehen in diesem Vorgehen einen Erpressungsversuch. Bereits am Montag entscheiden die Behörden: Weiteres Geld für den Park wird es nicht geben.

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„Ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, einen Export zu genehmigen, der die Misshandlung dieser Belugas fortsetzen würde”, erklärt Fischereiministerin Joanne Thompson der New York Times.

Investoren beraten über Schutzgebiet

Die Tiere einfach in die Freiheit zu entlassen, sei jedoch keine Option. Die Wale seien in Gefangenschaft geboren und aufgewachsen, ihre Überlebenschancen in der Natur deshalb gering. Naturschützer halten eine Meeresschutzeinrichtung für geeignet, in der die Wale ihren Lebensabend verbringen könnten – doch solche Einrichtungen seien selten. Private Investoren haben laut 20 Minuten vorgeschlagen, das ehemalige Gelände des Parks in ein „weltweit erstes globales Binnen-Schutzgebiet” umzuwandeln.

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Der kanadische Freizeitpark wurde 2024 geschlossen, nach dem nach eigenen Angaben des Marineland-Parks nicht mehr genug Geld für die Pflege der bis zu fünf Meter langen Belugas da gewesen sei. Zuvor waren die Besucherzahlen immer weiter zurück gegangen, dazu gab es Vorwürfe wegen Tierquälerei. (okr)

Verwendete Quellen: New York Times, Sky News, Spiegel, The Guardian, 20 Minuten