Tierschützer sind entsetztTierpark schockiert mit Sex-Praktik bei Mini-Wal

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In diesem verlassenen Park hausen die Tiere unter widrigsten Bedingungen.
Anadolu via Getty Images

Die Bilder sorgen für Diskussionsstoff.
Ein männlicher Orca wird in einem französischen Tierpark von seinen Trainern sexuell stimuliert – angeblich, um Inzucht mit seiner Mutter zu verhindern. Doch Tierschützer kritisieren die Praxis und fordern schnelle Hilfe für insgesamt 14 Tiere in dem Park.

Aquapark in Antibes musste schließen

Schon seit Monaten sorgt das Schicksal von zwei Orcas und zwölf Delfinen für Schlagzeilen. Wegen eines neuen Gesetzes, das Shows mit Walen und Delfinen verbietet, schloss der Aquapark in Antibes am 5. Januar seine Pforten. Alle Versuche, ein neues Zuhause für die Tiere zu finden, sind bislang gescheitert. Mitarbeiter kommen nur in den Park, um die Tiere zu füttern – beschäftigt werden die hochintelligenten Meeressäuger jedoch nicht.

Vor einigen Monaten machten Tierschützer bereits mit Drohnenbildern auf das Schicksal vor allem der Orcas Wikie (23) und ihrem Sohn Keijo (11) aufmerksam. Die Bilder zeigen, wie die auf sich allein gestellten Meeresriesen durch dreckige Tanks irren.

Aktivistengruppe TideBreakers kritisiert sexuelle Stimulation von Orcas

Jetzt berichtet die Aktivistengruppe TideBreakers von weiteren verstörenden Beobachtungen. Ein Team sei zum Marineland Antibes gereist und habe die Becken „mehrere Tage lang von morgens bis abends” überwacht”, schreibt TideBreakers auf Instagram. Vom Team gemachte Aufnahmen würden zeigen, „wie Trainer Keijo sexuell stimulieren, ohne Handschuhe oder Samenbeutel”. Dies deute auf eine alarmierende Missachtung der Vorschriften hin. „Wir glauben, dass dies ein Training für künstliche Befruchtung war.” Künstliche Befruchtung (KI) werde von der Meeressäugetierindustrie anwendet – etwa, um Orcas zu züchten, statt sie im Meer zu fangen.

„Marineland behauptet, die Stimulation diene dem Abbau sexueller Spannungen und nicht der künstlichen Befruchtung”, schreibt TideBreaker. „Wir haben allerdings mit mehreren Branchenexperten gesprochen, die bestätigen, dass diese Praxis nicht der Standard für in Gefangenschaft gehaltene Orcas ist. Die „Verstärkung von Keijos Sexualverhalten in einem gemeinsamen Becken mit seiner Mutter” sei leichtsinnig und werde die sexuelle Aktivität wahrscheinlich eher steigern als verringern.” Darüber hinaus werde die sexuelle Befriedigung von Tieren außerhalb der üblichen künstlichen Besamung oft als Tierquälerei angesehen.

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Frankreich: Tierpark will Inzucht bei Orcas verhindern

Die Aufnahmen stammen laut BBC News vom 12. August. Ein Manager des Tierparks sagt dem britischen Sender, die Aktion sei notwendig gewesen, da Keijo in die Pubertät komme und zunehmend ein sexuelles Verlangen verspüre. „Um Inzucht mit seiner Mutter zu vermeiden und um zu verhindern, dass sie sich gegenseitig bekämpfen und verletzen, hat Marineland beschlossen, Keijo sexuell zu stimulieren und so seine Spannungen abzubauen.” Dies sehe zwar eindrucksvoll aus, sei für die Tiere aber „völlig schmerzlos”.

Doch TideBreaker ist sich sicher: Keijo muss gerettet werden. „Jeder Tag, den er in Marineland gefangen ist, gefährdet sein Leben”, heißt es auf Instagram.