Polizei wertet Videos und Fotos aus

Rassistischer Angriff auf Kinder in Grevesmühlen wohl doch anders als geschildert

Der Staatsschutz ermittelt nach dem Angriff auf zwei ghanaische Kinder am Freitag in Grevesmühlen
Der Staatsschutz ermittelt nach dem Angriff auf zwei ghanaische Kinder am Freitag in Grevesmühlen. (Symbolbild)
RTL

Neue Erkenntnisse!
Eine Gruppe junger Leute soll zwei Mädchen aus Ghana in Grevesmühlen attackiert haben. Jetzt haben Ermittler Videos und Fotos ausgewertet. Und es zeigt sich: Es war wohl doch anders, als zunächst geschildert.

Mädchen wurde wohl nicht ins Gesicht getreten

Das Polizeipräsidium Rostock teilt am Montagabend (17. Juni) mit: „Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat das achtjährige Mädchen keine körperlichen Verletzungen erlitten, die auf die in der Erstmeldung geschilderte Tathandlung hindeuten.” Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, dem Mädchen solle unter anderem ins Gesicht getreten worden sein. Dies hatte bundesweit Empörung ausgelöst.
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Jugendlicher versperrte Mädchen auf Roller den Weg

Das Kind war am Freitagabend in der mecklenburgischen Stadt mit seiner zehnjährigen Schwester unterwegs gewesen. Die Ermittler teilten am Montagabend mit, dass die Achtjährige nach derzeitigem Ermittlungsstand mit ihrem Roller an einem Jugendlichen vorbeifahren wollte. „Dieser versperrte dem Mädchen offenbar mit seinem ausgestreckten Bein den Weg und traf sie mit seiner Fußspitze.” Zu diesem Zeitpunkt habe sich eine größere Gruppe Jugendlicher in dem Bereich aufgehalten. Die Kinder hätten sich daraufhin verängstigt und weinend an ihre Eltern gewandt.

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Vater von Mädchen leicht verletzt

Die Eltern der Mädchen wollten die Jugendlichen zur Rede stellen, wie die Polizei weiter mitteilte. Daraufhin sei es zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen gekommen. „Dabei wurden auch fremdenfeindliche Beleidigungen geäußert.” Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, das achtjährige Kind und der Vater seien leicht verletzt worden. An den Angaben zum Vater änderte sich nichts. Die zehnköpfige Ermittlergruppe unter Leitung des Staatsschutzes, die nach dem Zwischenfall eingerichtet worden war, hatte um Hinweise aus der Bevölkerung gebeten. Daraufhin gingen unter anderem Foto- und Videoaufnahmen bei der Polizei ein. Die Ermittlungen dauerten weiter an, heißt es. (jsi/dpa)