Rätsel endlich gelöst?Forscher will Flug MH370 gefunden haben
Liegt die Wahrheit sechs Kilometer tief unter der Oberfläche des Indischen Ozeans?
Ein australischer Wissenschaftler will eines der größten Mysterien der Luftfahrtgeschichte gelöst haben: Flug MH370. Vincent Lyne sagt, er habe genau berechnet, wo das Wrack der Malaysia-Airlines-Maschine liegt.
Lyne: Treibstoffmangel war nicht Absturzursache bei Flug MH370
Vor zehn Jahren verschwand Flug MH370 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos von den Radarschirmen. Viele Forscher und Luftfahrtexperten haben seither vergeblich versucht, dieses Rätsel zu lösen.

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Jetzt tritt der australische Wissenschaftler Vincent Lyne auf den Plan und hat nach eigenen Angaben den Verbleib der Maschine geklärt. Der Experte von der University of Tasmania behauptet in seiner Studie, den genauen Standort des Wracks lokalisiert zu haben. Es liege in einem 6.000 Meter tiefen Loch. „Ein perfektes Versteck“, schreibt er in einem Beitrag auf LinkedIn.
Kapitän landete absichtlich auf dem Wasser
Das Loch befinde sich am Ende des Broken Ridge, eines ozeanischen Plateaus im südöstlichen Indischen Ozean, in einer „sehr zerklüfteten und gefährlichen Meeresumgebung“. Das erklärt für Lyne, warum das Wrack bisher nicht gefunden wurde. Die Studie aus dem Jahr 2021 wurde jetzt vom renommierten Fachblatt Journal of Navigation nach einem Peer-Review-Verfahren akzeptiert und veröffentlicht.

Grund für den Absturz der Maschine war aus Lynes Sicht nicht wie oft vermutet Treibstoffmangel, sondern ein absichtliches Landemanöver des Kapitäns Zaharie Shah im Wasser. Als Beweise führt der Wissenschaftler Schäden an den Flügeln und am Klappensystem sowie an der vor der Insel La Réunion vor der Ostküste Afrikas gefundenen Flügelklappe an.
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Vergleich mit dem Hudson-Manöver
Diese ähnelten den Schäden nach der kontrollierten Notwasserung von Kapitän Chesley „Sully“ Sullenberger auf dem New Yorker Hudson River im Jahr 2009, schreibt Lyne. Diese spektakuläre Notlandung hatten seinerzeit alle 155 Menschen an Bord überlebt.
Lynes Ergebnisse stützten die Theorie des kanadischen Luftfahrtexperten und früheren Flugunfallermittlers Larry Vance, der ebenfalls von auffälligen Schäden an einem entdeckten Wrackteil gesprochen hatte und von einer kontrollierten Landung auf dem Wasser ausging. Ob der Pilot sich aber wegen einer Notlage zu diesem Schritt entschied oder die Maschine absichtlich ins Meer steuerte und verschwinden lassen wollte, konnten auch die jüngsten Forschungsergebnisse bisher nicht klären.
Wissenschaftler appelliert an Behörden
Für seine Studie kombinierte Lyne den Längengrad der Landebahn des malaysischen Flughafens Penang mit einer auf dem Heim-Simulator des Piloten entdeckten Flugroute - die FBI-Ermittler zuvor als „irrelevant“ abgetan hätten. Am Schnittpunkt der beiden Linien befindet sich laut Lyne das 6.000 Meter tiefe Loch. MH370 war damals in der Nähe von Penang vom Radar verschwunden.
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Lyne forderte die Behörden auf, mit „höchster Priorität“ den von ihm lokalisierten Standort zu untersuchen. So könnten die verzweifelten Angehörigen nach vielen „verwirrenden Theorien“ und „wilden Spekulationen“ vielleicht endlich Frieden finden. (uvo/dpa)
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