Erst vermisst, dann tot aufgefundenDie Chronologie im Fall Fabian (†8) aus Güstrow

Fabian aus Güstrow wurde mehrere Tage vermisst, bevor seine Leiche gefunden wurde.
Fabian aus Güstrow ist mehrere Tage vermisst, bevor seine Leiche gefunden wird.
Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern

Dieser Fall lässt uns alle nicht los!
Fabian (†8) aus Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern verschwindet am 10. Oktober spurlos. Eine riesige, tagelange Suchaktion beginnt – mit einem schrecklichen und traurigen Ende: Der kleine Junge ist tot, er ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Es sind noch zentrale Fragen offen: Wer hat Fabian das angetan? Und wie ist er genau gestorben? Wir blicken an dieser Stelle detailliert auf den Fall und zeigen alle wichtigen Entwicklungen auf.

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10. Oktober: Fabian (†8) wird ein letztes Mal gesehen

Klar ist: Fabian geht es vor seinem Verschwinden nicht gut. Der Grundschüler wird bereits am Donnerstag (9. Oktober) eher von der Schule nach Hause geschickt, weil er sich unwohl fühlt und Nasenbluten hat. Auch am Freitag (10. Oktober) bleibt er alleine zu Hause, als seine Mutter arbeitet, und geht nicht zum Unterricht. Fabian verlässt später allerdings das Haus. Als seine Mutter von der Arbeit nach Hause kommt, ist ihr Sohn nicht mehr da.

Vermisster Fabian tot in Klein Upahl gefunden
Ist Fabian mit dem Bus von Güstrow nach Zehna gefahren? Seine Leiche wird später in Klein Upahl gefunden.
RTL

Doch wohin will der Junge an diesem Tag? Wahrscheinlich will er mit dem Bus zu seinem getrenntlebenden Vater nach Zehna fahren. Ahmet Bilbaj, der Besitzer der Dönerbude „Istanbul Grill” direkt an der Bushaltestelle Eisenbahnstraße, sieht Fabian noch draußen auf dem Gehweg, wie er RTL berichtet. Das sei wahrscheinlich so gegen 17 Uhr oder 17.30 Uhr gewesen. Danach steigt Fabian laut den Angaben des Imbissladen-Chefs in einen Bus.

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10. Oktober: Fabian (†8) verschwindet und wird vermisst gemeldet

Als Fabian am Abend des 10. Oktober nicht wie verabredet nach Hause kommt, fängt seine Mutter an, sich Sorgen zu machen. Die Familie ist zunächst auf der Suche nach dem Achtjährigen, kann ihn aber nirgends finden. Völlig verzweifelt wenden sich die Angehörigen an die Polizei – und melden Fabian offiziell als vermisst. Zu diesem Zeitpunkt ist es circa 20.30 Uhr.

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Ab 10. Oktober: Die aufwändige Suche nach Fabian (†8)

Noch ab Freitagabend (10. Oktober), dem Tag des Verschwindens, sucht die Polizei fieberhaft nach dem vermissten Jungen. Spürhunde-Staffeln, eine Drohne und sogar ein Hubschrauber sind im riesigen Suchgebiet im Einsatz. Auch an einer Bushaltestelle in der Nähe von Zehna setzen die Hunde an. Doch diese neue Fährte verläuft sich im Bereich eines Waldgebiets.

Mutter Dorina ist nach diesem Rückschlag noch verzweifelter – und meldet sich in einer emotionalen Video-Botschaft zu Wort. Darin weint sie und fleht unter anderem: „Fabian, komm bitte nach Hause zu Mama. Mama möchte nur, dass du nach Hause kommst.”

13. Oktober: Neue Spur zu Fabian (†8)! Spürhunde schlagen auf einem See an

Polizei und Co. suchen nicht nur im Wald – unter anderem auch Parks, leer stehende Baracken, ein Industriegelände, die Schule und Gewässer geraten ins Visier. Und dort gibt es dann am 13. Oktober eine neue Spur: Spürhunde schlagen auf einem Inselsee am Stadtrand an. Und auch zwei weitere Spezialhunde schlagen unabhängig voneinander an der Stelle in Ufernähe an. Taucher suchen das Areal ab – finden allerdings nichts.

Suche nach vermisstem Achtjährigen wird fortgesetzt
Ein Suchhund der Rettungshundestaffel kommt auf dem See auf einem Schlauchboot zum Einsatz.
Bernd Wüstneck/dpa

Fabians Vater gibt RTL ein Interview und macht deutlich: Er hofft weiter so sehr auf ein echtes Lebenszeichen und kämpft mit der Ungewissheit! „Ich komme überhaupt nicht zur Ruhe, fühle mich hilflos, verlassen“, sagt er. „Nachts gehe ich schon gar nicht mehr ins Bett, bleibe auf der Couch sitzen, in der Hoffnung, dass jede Sekunde mein Sohn durch die Tür kommt.“

14. Oktober: Leichenfund in der Nähe eines Tümpels – es ist Fabian (†8)!

Am 14. Oktober macht eine Spaziergängerin an einem Tümpel im Wald bei Klein Upahl einen schockierenden Fund: eine Kinderleiche. Die Polizei geht sofort davon aus: Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den vermissten Jungen. Brisant: Nach RTL-Informationen handelt es sich bei der Frau, die Fabian tot findet, um die Ex-Freundin seines Vaters.

Leichenfundort in Klein Upahl
Fabians Leiche wird in der Nähe eines Tümpels in Klein Upahl gefunden.
RTL

Wie Fabian an den Leichenfundort am Tümpel gekommen ist und wie genau er starb, ist völlig unklar. Das kleine Gewässer, an dem der tote Junge lag, wird später von der Feuerwehr leergepumpt. Rundherum, und auch im Gestrüpp, suchen die Ermittler nach Hinweisen. Auffällig: Am Fundort von Fabians (†8) Leiche ist das Gras verbrannt, die abgeknickten Halme sind schwarz versengt.

Im Video: In diesem Waldstück fanden sie Fabians (†8) Leiche

16. Oktober: Staatsanwaltschaft nennt Details zu Fabians (†8) Tod

Die Rostocker Staatsanwaltschaft ordnet eine Obduktion an und meldet sich zwei Tage nach dem Leichenfund mit einem ersten Ergebnis: Der kleine Fabian (†8) starb durch Gewalteinwirkung und somit liegt ein Gewaltverbrechen vor. Mehr Details werden zu diesem Zeitpunkt nicht an die Öffentlichkeit getragen.

17. Oktober: Ein DNA-Test bringt endgültig Klarheit zu Fabian (†8)

Ein DNA-Test beseitigt alle (wenigen) Restzweifel: Bei der am Tümpel bei Klein Upahl gefundenen Leiche handelt es sich eindeutig um Fabian (†8). Das teilt die Rostocker Staatsanwaltschaft offiziell mit. Die Klarheit ist für die Familie des kleinen Jungen ein großer Schock! Die Angehörigen haben sich laut Staatsanwaltschaft im Vorfeld „psychisch nicht imstande gesehen”, die Leiche in Augenschein zu nehmen und zu identifizieren. Auf Bitte der Familie wird deshalb der DNA-Test in die Wege geleitet.

20. Oktober: Durchsuchungen auf einem Bauernhof in Reimershagen

Die Polizei dreht jeden Stein um, um Fabians Tod aufzuklären. An diesem Montag durchsuchen die Ermittler einen Bauernhof in Reimershagen – etwa zwölf Kilometer vom Leichenfundort entfernt. Der Grund: Ein Zeuge meldet sich zuvor mit einem Hinweis. Was genau auf dem Bauernhof gesucht wird, bleibt unklar. Die Staatsanwaltschaft kommentiert den Einsatz nicht, „um den Ermittlungserfolg nicht zu gefährden“.

Polizeieinsatz im Fall Fabian
Die Polizei sucht im Fall Fabian zwischenzeitlich auf einem Bauernhof nach Hinweisen.
RTL

22. Oktober: Stadt und Familie planen Abschied von Fabian (†8) aus Güstrow

Für den 30. Oktober ist in der Pfarrkirche im Zentrum Güstrows ein Trauergottesdienst geplant, wie Jens-Peter Schulz, Pastor der Evangelisch-Lutherischen Pfarrgemeinde, mitteilt. Auch Fabians Familienangehörige wollen kommen und sich für die Hilfe und Anteilnahme bedanken. Stadt, Gemeinde und Familie rechnen mit einem großen Zustrom. Denn: Schon bei einem ersten Gottesdienst am Abend nach dem Fund von Fabians Leiche sind mehrere hundert Menschen gekommen. Die 550 Sitzplätze der Pfarrkirche reichten nicht aus.

Vor der Pfarrkirche in Güstrow sammeln sich Kerzen und Kuscheltiere
Vor der Pfarrkirche in Güstrow sammeln sich Kerzen und Kuscheltiere.
RTL

23. Oktober: Beamte wühlen auf einer Mülldeponie nach Hinweisen

Es laufen weitere Durchsuchungen: An diesem Donnerstag ermittelt die Polizei auf dem Gelände eines Entsorgungsunternehmens wenige Kilometer nördlich der Stadt Güstrow und nimmt eine Mülldeponie in den Blick. Beamte in weißen Schutzanzügen, mit Schutzmasken, Gummihandschuhen und Überziehern über den Schuhen fahnden nach Hinweisen. Unter anderem durchsuchen sie in einer Halle alte Kleidung. Ob sie dabei etwas finden, ist unklar.

Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche