Neue Spur im Fall des vermissten Jungen aus GüstrowVater von Fabian (8) hofft verzweifelt auf ein Lebenszeichen

von Nils Fischer-Stahl, Jens Schwarck-Köhnke und Nele Hasselbusch

Am Inselsee keimt Angst und Hoffnung zugleich.
Am Montagabend (13. Oktober) schlagen Spürhunde an dem See in Güstrow an, doch weiter gesucht werden soll erst am Dienstagmorgen. Währenddessen kämpft Fabians Vater Matthias Röhrbein mit einer Ungewissheit, die kaum auszuhalten ist.

„Ich komme überhaupt nicht zur Ruhe”

Seit Freitag (10. Oktober) fehlt von Fabian jede Spur. Sein Vater kann kaum fassen, was passiert ist. „Erst habe ich gedacht, das wäre vielleicht ein schlechter Witz oder er ist rausgegangen und zum Freund oder Kumpel und kommt vielleicht wieder“, sagt Matthias Röhrbein im Gespräch mit RTL. „Wo ich dann gehört habe, dass die Mutter schon alles versucht hat, Freunde anzurufen, nachzugucken, vielleicht ist er im Garten oder so… Ja, das war wie so ein Schlag ins Gesicht.“

Der liebe und ruhige Fabian wird seit vier Tagen vermisst.
Der liebe und ruhige Fabian wird seit vier Tagen vermisst.
Schwarck Media

Die Verzweiflung steht ihm ins Gesicht geschrieben. „Ich komme überhaupt nicht zur Ruhe, fühle mich hilflos, verlassen“, sagt er leise. „Nachts gehe ich schon gar nicht mehr ins Bett, bleibe auf der Couch sitzen, in der Hoffnung, dass jede Sekunde mein Sohn durch die Tür kommt.“

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Mutter ließ ihn zu Hause – dann war er verschwunden

Seit der Trennung der Eltern lebt Fabian bei seiner Mutter Dorina in Güstrow. Am Freitagmorgen geht er nicht in die Schule, weil es ihm nicht gut geht. Doch als sie zurückkommt, ist Fabian weg – ohne sein Handy. Anfangs denkt Dorina, er spielt draußen. Doch als die Stunden vergehen, ruft sie die Polizei. Seither sucht ein Großaufgebot nach dem Achtjährigen – zu Fuß, aus der Luft, mit Booten und Hunden.

Suche nach vermisstem Achtjährigen wird fortgesetzt
Nachdem mehrere Spürhunde am See angeschlagen hatten, wird die Suche im Wasser fortgesetzt.
Bernd Wüstneck/dpa

Am Montagabend schlagen Spürhunde am Inselsee in Güstrow an. „Sodass wir zum jetzigen Zeitpunkt davon ausgehen müssen, dass sich im dortigen Bereich eine Person möglicherweise aufhält unter Wasser“, sagt ein Polizeisprecher im RTL-Interview. Eine Drohne findet nichts.

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„Die Hoffnung stirbt bei mir zum Schluss“

Deswegen sollen Taucher am Dienstagmorgen erneut in den See steigen, die Suche kann dauern. Für Fabians Vater Matthias Röhrbein eine Folter. „Das Schlimmste ist diese Ungewissheit“, sagt er. „Wie geht es ihm? Ist da vielleicht doch noch was viel Schlimmeres passiert?“ Trotzdem klammert er sich an positive Gedanken. „Die Hoffnung stirbt bei mir zum Schluss, wenn ich ein Ergebnis habe. Die Kraft nehme ich aus diesen ganzen schönen Erinnerungen, die wir hatten. Ich wünsche mir vom ganzen Herzen, dass er am besten jetzt durch die Tür kommt und sagt: ‘Mama, Papa, ich bin wieder zu Hause.’ Nichts Größeres auf der Welt wünsche ich mir gerade.“

Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche, Schwarck Media