Familie kann endlich aufatmen
Vermisste deutsche Backpackerin Carolina (26) gefunden!
Sie lebt!
Die vermisste Carolina Wilga ist wie durch ein Wunder lebend mitten im Outback gefunden worden. Sie sei am späten Freitagnachmittag (Ortszeit) zufällig von einem Passanten auf einem abgelegenen Buschpfad entdeckt worden, teilte die Polizei mit. Die 26-Jährige habe ein „Trauma” hinter sich, das sie mit „Tapferkeit” überstanden habe, sagte Polizeisprecher Martin Glynn.
Sie ist „angeschlagen“, hat aber keine „ernsthaften“ Verletzungen
„Ich denke, wenn wir ihre Geschichte hören, wird sie bemerkenswert sein“, sagte Glynn weiter. Die Frau sei in einem „angeschlagenen“ Zustand. Ernsthafte Verletzungen habe sie aber nicht. Wilga sei mittlerweile mit einem Hubschrauber zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus in Perth geflogen worden.

Die Polizei lobte das Durchhaltevermögen und den Mut der jungen Frau: „Sie hat offensichtlich viel durchgemacht. Sie hat einige Verletzungen, wurde von Mücken geplagt und hat eine unglaublich traumatische Erfahrung gemacht“, erklärte Glynn
Polizei ging nicht von Verbrechen aus
In den letzten Tagen hatten die Behörden die Suche nach Wilga weiter intensiviert. Die Polizei hatte am Donnerstag das verlassene Auto der 26-Jährigen in der Gegend von Karroun Hill, rund 300 Kilometer nordöstlich von Perth, in der Wildnis gefunden. Es hatte offenbar mechanische Probleme. Ein Helikopter habe das Fahrzeug in dichtem Buschland entdeckt, berichtete der Sender ABC.
Wahrscheinlich habe sie ihr Fahrzeug verlassen und sich dann in dem riesigen Gebiet verirrt, sagte eine Polizeisprecherin nach dem Fund. Es handele sich um eine weitgehend unwegsame Outback-Region. Der Van befinde sich zudem 35 Kilometer landeinwärts vom nächsten größeren Pfad. Das Outback in Westaustralien gilt als besonders wild, extrem heiß und wegen der geringen Besiedlung und rauen Bedingungen als gefährlich.
„Obwohl es dort viele Pfade gibt, kann man sich leicht verirren oder die Orientierung verlieren, wenn man sich nicht gut auskennt“, betonte die Polizeisprecherin. Die Polizei ging deshalb nicht davon aus, dass die Deutsche einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte.
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Die Spur der vermissten Carolina Wilga verlor sich nach dem 29. Juni
Wilga war zuletzt am 29. Juni im Ort Beacon gesehen worden. Beacon liegt – wie auch Karroun Hill, wo ihr Van gefunden wurde – im sogenannten australischen Weizengürtel (Wheatbelt), einer dünn besiedelten, für ihren Getreideanbau bekannten Region. Seither verlor sich ihre Spur. Ihr Telefon war ausgeschaltet – dabei soll sie zuvor ihre Familie, die in Castrop-Rauxel in Nordrhein-Westfalen lebt, regelmäßig kontaktiert haben.
Der Polizei zufolge reist die junge Frau seit zwei Jahren in einem Van durch Australien und schläft meist in Hostels. Unter anderem soll sie sich den Trip durch Arbeit in Minen finanziert haben. (uvo; dpa)