„Ich bin nicht bereit, noch länger zu warten”
Endlich wird der sehnlichste Wunsch des Todeszellen-Häftlings erhört

Der Mörder, der seine eigene Hinrichtung fordert!
Der Tod ist für viele eine beängstigende Vorstellung, doch für Aaron Brian Gunches (53) ist er eine lang ersehnte Erlösung. Gunches, der 2004 wegen Entführung und Mord ersten Grades verurteilt wurde, hat seine Hinrichtung wiederholt gefordert und seine letzte Chance auf Aufschub abgelehnt.
Aaron Gunches bringt Ex-Mann seiner Freundin um
Die Details des Verbrechens, das Gunches begeht, sind ebenso erschütternd wie seine Forderung nach dem Tod. Im Jahr 2002 wird Ted Price, der Ex-Ehemann von Gunches’ damaliger Freundin, tot in seiner Wohnung in Mesa, Phoenix, aufgefunden. Die Ermittlungen ergeben, dass Price entführt und ermordet wurde.

Gunches wird schnell zum Hauptverdächtigen. Die Beweise gegen ihn sind erdrückend: DNA-Spuren am Tatort, Zeugenaussagen, die ihn mit dem Opfer in Verbindung bringen, und schließlich sein eigenes Geständnis. Gunches gibt zu, Price aus Eifersucht und Wut entführt und getötet zu haben. Er behauptet, dass er in einem Zustand extremer emotionaler Belastung handelt, was jedoch vom Gericht abgelehnt wird.
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Die Jury befindet Gunches des Mordes ersten Grades für schuldig und verurteilt ihn 2008 zum Tode. Trotz der Schwere seiner Tat und der daraus resultierenden Strafe zeigt Gunches nie Reue oder bittet um Gnade, wie Daily Mail berichtet. Stattdessen fordert er immer wieder seine Hinrichtung. „Ich bin nicht bereit, länger zu warten“, schreibt er in einem Brief an den Obersten Gerichtshof. Sein sehnlichster Wunsch könnte nun nach über 20 Jahren in Erfüllung gehen.
Todesstrafe in Arizona wird wieder aufgenommen
Gunches’ Hinrichtung ist ursprünglich für April 2023 angesetzt, wird jedoch abgesagt, als die neu gewählte Gouverneurin von Arizona, Katie Hobbs, alle Todesstrafen aussetzt. Dies geschieht nach drei fehlgeschlagenen Hinrichtungen im Jahr 2022, wie das Death Penalty Information Center (DPIC) berichtet.
Trotz dieser Unterbrechung kündigen Hobbs und die Generalstaatsanwältin Kris Mayes im November 2024 an, die Hinrichtungen wieder aufzunehmen. Damit könnte Gunches der erste Häftling sein, der in Arizona seit zwei Jahren hingerichtet wird, so die Daily Mail.
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Anwältin über Gunches: „Er hat absolut nichts getan, um sich selbst zu helfen“
Gunches’ Entscheidung, auf einen Anwalt zu verzichten, hat bei Gegnern der Todesstrafe für Kontroversen gesorgt. Marci Kratter, Gunches’ gerichtlich bestellte Anwältin, äußert damals ihre Frustration über Gunches’ mangelnden Willen, sich selbst zu verteidigen. „Er hat absolut nichts getan, um sich selbst zu helfen“, sagt sie.
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Während der 53-Jährige auf seine Hinrichtung wartet, überdenkt Arizona seine Methoden zur Vollstreckung der Todesstrafe. Die Gesetzgeber erwägen, die Giftspritze durch ein Erschießungskommando zu ersetzen. Doch unabhängig von der Methode bleibt die Frage: Ist Gerechtigkeit wirklich erreichbar, wenn ein Mann seinen eigenen Tod fordert? (gsc)