Das müsst ihr über die Änderung wissen
Handgepäckregeln verschärft! Was ab jetzt für Flugreisen gilt

Rolle rückwärts!
An den Flughäfen werden die Flüssigkeitsregeln fürs Handgepäck wieder verschärft. Wir erklären, was das für euch und euren Urlaub bedeutet.
Seit dem 1. September gelten wieder neue alte Regeln, was die Flüssigkeitsregeln angeht
Aus Furcht vor flüssigen Sprengstoffen erließ die EU 2006 strenge Regeln für Flüssigkeiten im Handgepäck von Flugpassagieren. Eine neue Generation Scanner brachte vor einiger Zeit Lockerungen. Jetzt kommen neue Sicherheitszweifel auf und die Bestimmungen gelten erneut - und zwar wie zuvor.
Seit dem 1. September dürfen Passagiere Flüssiges wieder ausschließlich in kleinen Behältern bis 100 Milliliter mit sich führen. Diese müssen zudem in einer durchsichtigen Plastiktasche mit einem Höchstvolumen von einem Liter verpackt sein. Darauf weisen die Bundespolizei und der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hin.
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Hintergrund sind Zweifel bei der EU an der Zuverlässigkeit der neuartigen Gepäckscanner mit der aus der Medizin bekannten Computer-Tomografie-Technik (CT). Diese können in Sekundenschnelle dreidimensionale Bilder des Handgepäckinhalts herstellen, sodass die Flüssigkeitsregelungen überflüssig schienen. Doch damit ist vorerst Schluss.
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Am Flughafen gilt wieder: Beutel auspacken und vorzeigen!
Laut den neuen Vorgaben der EU sind größere Flaschen wieder verboten, während die Behälter bis 100 Milliliter im Handgepäck bleiben können und nicht extra ausgepackt werden müssen. Auch elektronische Geräte können im Koffer bleiben.
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An den in Deutschland noch weit verbreiteten Kontrollspuren mit herkömmlichen Scannern müssen Elektronik und Beutel hingegen weiterhin zeitraubend ausgepackt und vorgezeigt werden.
Ausgenommen von den Flüssigkeitsregeln sind Medikamente und flüssige Babynahrung.
Keine Änderungen bei der Größe des Handgepäcks
Tatsächlich stand auch eine Diskussion um die Größe des Handgepäcks im Raum. Die legen aktuell die Airlines selbst fest, was bei Passagieren regelmäßig zu Verwirrungen und Ärger führt. Ist der Koffer oder die Tasche nämlich doch zu groß, kommt das Gepäck nur gegen einen Aufpreis mit in den Urlaub. Eine einheitliche Regelung der Gepäckgröße wäre dementsprechend eine große Erleichterung für viele Reisende.
Doch die bleibt vorerst aus, wie die Europäische Kommission berichtet. Man sei sich bewusst, dass die „uneinheitliche Politik in Bezug auf die Freimenge für Handgepäck zwischen verschiedene Luftfahrtunternehmen“ gerade für Reisende mit Anschlussflügen ein Problem darstelle, heißt es in einem Bericht der Kommission.
Die Einschränkungen führen demnach zu Verwirrungen, Streitigkeiten und Verspätungen, außerdem könne es über die Handgepäckregelungen zu Zusatzkosten kommen, die den Passagieren nicht sofort ersichtlich sind. Die unterschiedlichen Größen seien einfach unnötig, schlussfolgert die Kommission.
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Aktuell habe man sich aber nicht auf einheitliche Regeln einigen können. Heißt: Wer mit Handgepäck reist, muss weiterhin genau schauen, wie groß und schwer das Gepäckstück sein darf und im Zweifel draufzahlen. (dpa/vdü/jbü)