Opa Guido (56) gibt niemals auf

Eine Schreckensdiagnose, eine Bucketlist und ganz viel Kampfgeist!

Guido Josten mit seiner Frau Sonja und ihrem dreijährigen Enkel Noel.
Guido Josten mit seiner Frau Sonja und ihrem dreijährigen Enkel Noel.
GofundMe

Liebender Mann, Vater und Opa in entsetzlicher Not!
Guido Jostens Leben ist aus den Fugen geraten. Im Oktober 2024 hat er gleich mehrere Schockdiagnosen erhalten. Nicht nur ein Lungenkarzinom, sondern auch die Bekämpfung weiterer Tumore sind jetzt bittere Realität für den Rheinländer. Zusammen mit seiner Familie will er gegen den Krebs kämpfen, auch wenn die Ärzte ihm nicht viel Hoffnung machen. Doch der 56-Jährige hat noch viele Träume und nicht vor, auch nur einen davon aufzugeben.

Erster Verdacht: Schlaganfall

Eines wird schnell klar, wenn man mit diesem Mann spricht: Guido Josten lässt sich so schnell nicht unterkriegen.

Der Krebspatient aus Jülich will und wird kämpfen! Doch natürlich hat auch Guido Josten seine Zeit gebraucht, um sich dem Feind in seinem Körper so entschlossen wie möglich entgegenzustellen. Schließlich sind es sogar mehrere gefährliche Gegner, wie er im RTL-Interview erklärt. Und diese Gewissheit hat er erst seit fünf Wochen.

„Im Oktober 2024 habe ich meinen Orthopäden aufgesucht. Ich hatte immer wieder Nackenschmerzen, und plötzlich ist eine Seite von meinem Gesicht taub geworden. Der Arzt hat mich dann schnell mit Verdacht auf Schlaganfall ins Krankenhaus überwiesen“, erinnert er sich. Im St. Augustinus Krankenhaus Düren-Lendersdorf wird Stunden später ein MRT von seinem Kopf gemacht. Dabei finden die Ärzte tatsächlich heraus, dass er sogar zwei Schlaganfälle erlitten hat und entdecken auf dem Scan zwei Metastasen.

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„An dem Tag dachte ich: Nächste Woche bist du tot“

„Kurz darauf haben sie auch den Krebsherd für die Metastasen gefunden. Und zwar in Form eines Lungentumors“, schildert der 56-Jährige.

Etliche Untersuchungen und schlaflose Nächte später erklären die Ärzte ihm, was in seinem Körper noch alles los ist. Er habe nicht nur ein Lungenkarzinom und die zwei Metastasen im Kopf, sondern auch zwei in der Bauchspeicheldrüse. Der Tumor habe auch in die Knochen gestreut. Damit hätte niemand gerechnet. Die Prognose für ihn sei schlecht und der Krebs unheilbar. Man empfiehlt ihm Palliativmedizin, weil auf Heilung keine Chance mehr besteht. Zunächst trifft Guido Josten der Schlag, nachdem die Ärzte ihm die schlechten Nachrichten überbringen.

„An dem Tag dachte ich: Nächste Woche bist du tot”, sagt Josten. Doch am schlimmsten sei für ihn gewesen, zu sehen, wie seine Frau darunter leidet. Für sie und seine Kinder habe er sich nach ein paar Tagen zusammengerissen und entschlossen, sich trotz allem auf den Kampf gegen die Krankheit zu konzentrieren. In der ersten Dezemberwoche soll nun die erste Chemotherapie in der Aachener Uniklinik starten. Außerdem haben ihm die Ärzte eine Immuntherapie und die Hyperthermie-Therapie nahegelegt, die aber von der Krankenkasse meist nicht übernommen wird.

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Guido Josten hofft auf eine Hyperthermie-Therapie, doch die ist teuer

„Ich wünsche mir, dass mir noch viele Lebensjahre bleiben“, hofft Guido und ist dabei entschlossen.

Der Familienvater und Großvater hat sogar seine Ernährung komplett auf eine ketogene Ernährung umgestellt und tut momentan alles dafür, was möglich ist, um den Krebs zu bekämpfen.

„Seit Wochen recherchieren meine Kinder und ich nach Behandlungsmethoden. Dabei und durch die Arztgespräche sind wir auf die Hyperthermie-Therapie als Ergänzung zur Chemotherapie gestoßen“, erklärt Guido Josten. Bei dieser Therapieform werden Krebszellen mit Wärme behandelt, da sie meistens empfindlicher darauf reagieren als gesunde Körperzellen und dann im besten Fall zerstört werden. Tausende von Euro könnten bei dieser Krebs-Therapie fällig werden, weil völlig unklar ist, wie viele Sitzungen Guido benötigt. Deswegen haben Jostens Kinder eine Spendenkampagne bei GoFundMe ins Leben gerufen.

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Guido will zum 1. FC Köln: „Liebe die Atmosphäre im Stadion“

„Ich sehe diese Diagnose als zweite Chance auf mein Leben. Ich habe noch so viele Träume. Mein Antrieb ist meine Familie und für die kämpfe ich“, kündigt er an. Denn auf Guidos Bucket-List steht für die nächsten Jahre noch sehr viel. Und einige Wünsche hat er auch schon für die nächsten Monate.

„Sobald es möglich ist, will ich zu meinem Herzensverein, dem 1. FC Köln. Ich liebe die Atmosphäre im Stadion“, schwärmt der Krebspatient. Außerdem will er noch viele Wald-Wochenendtrips mit dem Wohnmobil machen, das er sich erst vor kurzem gekauft hat. „Ich möchte meinen Enkel weiter aufwachsen sehen. Ich möchte meine jüngste Tochter zum Altar begleiten. Ich möchte einfach weiterleben, trotz Chemo. Und ich werde dafür alles geben – solange ich noch kann.“