Neue Kampagne von Mango

Auf diesem Bild stimmt was nicht – erratet ihr, was es ist?

von Laura Hofmockel und Constanze Rotzsch

Bei diesem Foto müsst ihr ganz genau hinschauen!
Die Modekette Mango wirbt mit einer jungen Frau in bunter Kleidung für ihre neue Teenie-Kollektion „Sunset Dream“. Auf den ersten Blick ein ganz normales Bild – oder doch nicht? Was wirklich hinter dieser Werbung steckt, seht ihr oben im Video.

Das meiste auf diesem Bild ist nicht echt!

Auch wenn es nicht danach aussieht: Die neue Teenie-Kampagne „Sunset Dream“ der Modekette Mango besteht fast ausschließlich aus KI-generierten Bildern. Die Models: KI. Der Hintergrund: KI. Nur von den Kleidungsstücken habe man echte Fotografien angefertigt, heißt es von Seiten Mangos, und diese dann von einer KI auf die Models legen lassen.

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„Diese Initiative spiegelt unser anhaltendes Engagement für Innovation und unsere Vorreiterrolle in der Modewelt wider“, sagt Jordi Alex, Chief Information Technology Officer bei Mango in der Pressemitteilung. Künstliche Intelligenz sei eine technologische Revolution, die nicht nur die Fähigkeiten der Mitarbeiter erweitere, sondern auch deren Kreativität steiger. „Denn entweder wird uns die Technologie menschlicher machen oder nicht“, so Alex.

Es ist nicht das erste Mal, dass Mango mit einer künstlichen Intelligenz experimentiert. In einer Pressemitteilung der spanischen Modekette heißt es, dass man bereits seit 2018 KI in verschiedenen Unternehmenszweigen nutze – zum Beispiel bei der Preisgestaltung.

Im Video: Dank KI! So würden Lady Di & Co. aussehen

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„Für diese Welt ist keiner mehr perfekt genug”

Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken sind jedoch gespalten. „Für diese Welt ist keiner mehr perfekt genug“, kommentiert Facebook-Userin Kerstin unter einem Artikel, der die KI-Kampagne beleuchtet. Und Silvana schreibt: „Bin gespannt, wie sich dieser ‚Perfektionismus‘ auf die Mädels und Jungs auswirkt! Ich denke, die Schönheits-Chirurgen werden definitiv nicht arbeitslos.“

In einer Facebook-Gruppe, in der die neuesten KI-Technologien diskutiert werden, werden die Bilder zwar auch kritisch betrachtet, aber keineswegs nur negativ. „Als Kunde ist mir das ziemlich egal, ob das Kleidungsstück offline an einer (...) Modepuppe oder online an einem AI-Model dargestellt wird“, schreibt so Userin Evelyn. Für Verkäufer könnten so aber Zeit und Kosten gespart werden, was ein ganz normaler Entwicklungsprozess sei, wenn neue technische Möglichkeiten entstehen.

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Aber: „Mir stellt sich die Frage, ob unser Gehirn gut genug ist, um die Fälschung zu erkennen“, erwidert Nutzer Kril. Und Sophie hofft sogar, dass die KI sich noch schneller entwickelt, „dass man das Ergebnis dann mal irgendwann individuell anzeigen lassen kann“. Dann könne man endlich sehen, wie ein Kleidungsstück an einer Person mit den eigenen Körpermaßen aussehen würde.

Was haltet ihr von der Kampagne?

Wie die Zielgruppe der Kampagne, die Teenies, über die Fotos denken, wird an den Kommentaren nicht deutlich.

Übrigens: Auch wenn die Mango-Bilder KI-generiert sind, waren sie zuerst nicht hochwertig genug für die Kampagne. Das Kunstteam der Modekette musste die Fotos im Anschluss trotzdem retuschieren und nachbearbeiten. Ob die KI in dem ganzen Prozess nur schlanke Frauen generiert hat, oder sich in der Kampagne auch Jugendliche wiederfinden, die größere Größen tragen, ist nicht bekannt. (jbü/mjä)