Augen auf beim KaufFiese Prise? Warum Zimt nicht gleich Zimt ist

Was wäre die Weihnachtsbäckerei ohne Zimt?
Das leckere Gewürz ist aber nicht nur in der Adventszeit beliebt, sondern auch sonst nicht aus der Küche wegzudenken. Was kaum jemand weiß: Es gibt verschiedene Zimt-Sorten. Wir erklären, worin sich Cassia- und Ceylon-Zimt unterscheiden und welche Sorte ihr bevorzugen solltet.
Warum Zimt nicht nur lecker, sondern auch gesund ist
Ob in Spekulatius, Porridge oder Punsch: Vielen Speisen und Getränken verleiht der würzig-süße, leicht scharfe Zimt ihr charakteristisches Aroma. Auch Gewürztees und Currys gibt das Gewürz eine ganz eigene Note. Dabei punktet Zimt nicht nur mit seinem leckeren Geschmack.
Zimt ist besonders reich an Antioxidantien. Diese machen freie Radikale, die im Körper durch UV-Strahlung, Stress oder beim Rauchen entstehen, unschädlich. Zudem konnte in einigen Studien ein positiver Einfluss auf den Blutzuckerspiegel nachgewiesen werden. Dieser steigt demnach weniger stark an, wenn wir Speisen verzehren, die mit Zimt gewürzt sind. Das macht das Gewürz auch für Typ-2-Diabetiker interessant. Aber auch Menschen, die abnehmen möchten, sollten regelmäßig Zimt verwenden. Denn ein konstanter Blutzuckerspiegel sorgt dafür, dass wir länger satt sind und insgesamt weniger essen.
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Wie Zimt gewonnen wird
Bei Zimtstangen handelt es sich um die getrocknete Rinde von Zimtbäumen. Diese werden nach der Regenzeit geerntet, weil die Rinde im Anschluss besonders elastisch ist. In der Sonne getrocknet rollt sich die Rinde schließlich zu den typischen Stangen zusammen. Für das entsprechende Zimt-Pulver werden diese gemahlen.
Während Ceylon-Zimtbäume vorrangig in Sri Lanka, Madagaskar und Sansibar wachsen, wird die Zimt-Kassie überwiegend in China, Indien und Thailand angebaut. Ceylon-Zimtstangen werden aus der Innenrinde des Ceylon-Zimtbaums gewonnen, in mehreren Schichten ineinandergesteckt und erinnern vom Aufbau her ein wenig an einer Zigarre. Dabei gilt: Je feiner die Rinde, desto aromatischer der Geschmack.
Cassia-Zimtstangen hingegen stammen von der Zimt-Kassie, deren Baumrinde in dicken Schichten abgetragen wird. Sie werden daher auch nur einlagig gerollt. Außerdem sind die Stangen gröber und dunkler als Ceylon-Zimt.
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Cassia- oder Ceylon-Zimt: Worin sich die Sorten unterscheiden
Da Ceylon-Zimt nur etwa 60 Prozent Zimtaldehyd in seinen Ölen enthält, ist er insgesamt weniger scharf und aromatischer als Cassia-Zimt. Und noch etwas unterscheidet die beiden Sorten: Cassia-Zimt enthält deutlich mehr des Aromastoffs Cumarin. Das erklärt, warum Cassia-Zimt schärfer und intensiver schmeckt. Aus diesem Grund ist Cassia-Zimt meist deutlich günstiger als Ceylon-Zimt.
Denn der Cumaringehalt gilt als zentrales Qualitätskriterium bei Zimt. In höheren Dosen gilt er laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als gesundheitsgefährdend. Eine Überdosierung kann zu Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit führen. Dauerhaft in hohen Mengen eingenommen kann Cumarin auch die Leber schädigen. In einer Stellungnahme empfiehlt das BfR eine tolerierbare Dosis von 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.
Wenngleich bei normalen Verzehrgewohnheiten kein Gesundheitsrisiko besteht, sollten vor allem Kinder maximal einen halben Löffel Zimt pro Tag zu sich nehmen. Das entspricht in etwa 0,5 Gramm. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte zu Ceylon-Zimt greifen. Der kostet zwar etwas mehr, schmeckt dafür aber auch süßer.
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