Schon Oma hat’s gewusstWenig Kalorien, viele Nährstoffe! Die Krause Glucke hat’s in sich

Korb mit gesammelten Waldpilzen
Die Krause Glucke unterscheidet sich aufgrund ihres schwammartigen Aussehens deutlich von anderen Speisepilzen.
Caro / Sorge

Kennt ihr schon die Krause Glucke?
Sie sieht weniger aus wie ein Champignon oder Pfifferling, sondern erinnert an eine Mischung aus Badeschwamm und Blumenkohl. Doch nicht nur im Aussehen unterscheidet sich die Krause Glucke deutlich von anderen Speisepilzen. Der aromatische Waldpilz liefert jede Menge Mineralstoffe, Vitamine und zählt zu den Heilpilzen. Wo ihr ihn findet und worauf ihr beim Sammeln und Zubereiten achten solltet.

Was hinter der Bezeichnung Krause Glucke steckt

Bei der Bezeichnung Krause Glucke kommt einem vieles in den Sinn, an einen Pilz denken aber wohl die wenigsten. Aber spätestens beim Anblick des Speisepilzes, der auch als Fette Henne, Blumenkohlpilz oder Bärenschädel bezeichnet wird, macht es Klick: Der Pilz sieht aus wie ein großer Badeschwamm und erinnert tatsächlich an eine Henne, die gerade Eier legt oder ausbrütet.

Der Speisepilz ist vor allem wegen seines einzigartigen Geschmacks belieb: Er schmeckt nussig und leicht waldig. Das Aroma ist etwas kräftiger als das des Steinpilzes und erinnert ein wenig an Geflügelfleisch. Dabei hat er eine ähnliche Konsistenz wie feste Morcheln. Mit einem Durchmesser von bis zu 35 Zentimetern hebt sich der blassgelbe bis hellbraune Waldpilz deutlich von allen anderen Pilzen ab. Die Krause Glucke findet ihr vor allem in Wäldern mit hohem Fichten- und Kiefernbestand. Dabei wächst der Baumschwamm meist direkt an den Kiefern.

Zwischen Juli und November könnt ihr die Pilze sammeln, im September und Oktober stehen die Chancen jedoch am besten. Denn dann finden die Pilze optimale Wachstumsbedingungen und haben folglich Hochsaison.

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Was die Krause Glucke besonders gesund macht

Nicht nur geschmacklich und optisch hebt sich die Krause Glucke von anderen Pilzen ab. Sie punktet vor allem mit ihrem hohen Gehalt an Vitamin A, B2, B6 und E. Vitamin A spielt nicht nur für unsere Sehkraft eine wichtige Rolle, sondern sorgt für glatte, elastische Haut und gesundes Haar. Die B-Vitamine pushen unsere Konzentrationsfähigkeit und sorgen dafür, dass wir weniger stressanfällig sind. Vitamin E wirkt als Antioxidans: Es macht freie Radikale, die im Körper durch Sport, UV-Strahlung oder beim Rauchen entstehen, unschädlich. Auf diese Weise beugt es Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs vor.

Darüber hinaus enthält der Speisepilz Calcium und Magnesium, die eine zentrale Rolle für den Knochen- und Muskelstoffwechsel spielen. Außerdem liefern sie Eisen, Selen und Zink. Während Eisen die Blutbildung fördert, stärken Selen und Zink unser Immunsystem. Zink beschleunigt zudem die Wundheilung.

Außerdem liefert die Krause Glucke Beta-Glucan, das wie ein Ballaststoff wirkt. Ballaststoffe sind per se gut, da sie langanhaltend sättigen, wodurch wir weniger essen und Übergewicht vorbeugen. Unsere Mikroorganismen im Darm können aus Beta-Glucan zudem kurzkettige Fettsäuren herstellen, die wiederum das Wachstum guter Darmbakterien fördern. Da im Darm etwa 80 Prozent aller Immunzellen sitzen, stärkt der Verzehr der Pilze auch euer Immunsystem. Aus diesem Grund zählt die Krause Glucke zu den sogenannten Heilpilzen.

Und nicht zuletzt hilft der Pilz auch beim Abnehmen. Denn trotz seiner hohen Nährstoffdichte enthält er mit etwa 30 Kilokalorien pro 100 Gramm kaum Kalorien. Verantwortlich dafür ist sein hoher Wassergehalt.

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Worauf ihr beim Sammeln der Krausen Glucke achten müsst

Da ein Kilo der Krausen Glucke auf dem Wochenmarkt rund 80-90 Euro kosten können, lohnt es sich, die Pilze selbst zu sammeln. Dabei gilt es jedoch einiges zu beachten:

  • Ob der Pilz genießbar ist, erkennt ihr am Geruch: Riecht die Krause Glucke angenehm würzig und aromatisch, könnt ihr sie pflücken und zubereiten. Verströmt sie hingegen einen unangenehmen Geruch, solltet ihr den Pilz beim Sammeln stehen lassen.

  • Sammelt am besten nur weiße oder leicht gelbe Pilze. Ist die Krause Glucke bereits bräunlich verfärbt, solltet ihr sie stehen lassen. Denn dann schmeckt der Pilz bitter und kann Magenprobleme auslösen.

  • Grundsätzlich solltet ihr den Strunk immer stehen lassen. Zum einen, weil dessen Verzehr Übelkeit und Erbrechen auslösen kann. Zum anderen, weil der Pilz dadurch nachwachsen kann. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass ihr den Fruchtkörper mit einem scharfen Messer vom Strunk trennt.

  • Aufgrund ihres markanten Aussehens ist es eher unwahrscheinlich, dass ihr andere Pilze mit der Krausen Glucke verwechselt. Die einzige Ausnahme stellen die Korallenpilze dar: Sie ähneln dem beliebten Pilz, haben aber anstelle der schwammartigen Struktur einen strauchartig verzweigten Fruchtkörper. Eine Verwechslung kann unangenehme Folgen haben, da die Korallenpilze giftig sind und starke Magen-Darmbeschwerden verursachen können.

Grundsätzlich gilt: Seid ihr euch unsicher, ob ihr den richtigen Pilz gesammelt habt, solltet ihr ihn von einem Experten prüfen lassen. Im Zweifel solltet ihr ihn nicht verzehren.

Wird euch nach dem Verzehr eines Pilzgerichts schlecht, schwindelig oder ihr leidet unter anderen Anzeichen einer Vergiftung wie Erbrechen oder Durchfall, solltet ihr umgehend einen Arzt oder die Notaufnahme aufsuchen. Alternativ könnt ihr euch an die örtliche Giftnotrufzentrale wenden. Am besten bewahrt ihr im Fall der Fälle Pilzreste auf, damit der Pilz identifiziert werden und die richtige Behandlung eingeleitet werden kann.

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Wie ihr die Krause Glucke richtig zubereitet

Aufgrund ihrer schwammigen Oberfläche können sich im Inneren des Pilzes leicht Verunreinigungen, Fichtennadeln oder auch kleinere Insekten sammeln. Das erfordert eine gründliche Reinigung der Krausen Glucke vor dem Verzehr. Da der Pilz sehr empfindlich ist, reinigt ihr ihn am besten mit einem Pinsel.

Wem das zu aufwändig ist, kann den Pilz auch in Scheiben oder kleinere Stücke schneiden. Diese könnt ihr für eine halbe Minue in kochendes Wasser legen. Dadurch wird der Fruchtkörper elastisch und lässt sich leicht reinigen. Alternativ könnt ihr die Stücke oder Scheiben in der Spüle mit Wasser übergießen.

Legt die Stücke danach für etwa zehn Minuten in eiskaltes Wasser, sodass sich hartnäckige Verunreinigungen lösen können. Lasst die Pilzstücke anschließend in einem Sieb abtropfen. Nun könnt ihr den Pilz nach Belieben zubereiten. Ihr könnt ihn beispielsweise mit Eiern und Speck in der Pfanne braten, ihn zur Gemüsepfanne geben oder als Suppeneinlage verwenden. Ihr könnt ihn auch panieren und als veganes Schnitzel genießen.

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