Wie geht es jetzt für ihn weiter?
Wenn die Leidenschaft zum Verhängnis wird – Dominic (35) nach Motocross-Unfall querschnittsgelähmt

Gerade noch fährt er um den Sieg, dann steht die Welt plötzlich still.
Dass Dominic (35) seine große Leidenschaft zum Verhängnis werden könnte, damit hätte wohl niemand gerechnet. Bis zu jenem schicksalhaften Tag vor wenigen Wochen: Am 27. Juli nimmt der leidenschaftliche Motocrossfahrer an einer Meisterschaft in Culitzsch (Sachsen) teil. Doch statt jubelnd ins Ziel zu fahren, müssen ihn Ersthelfer bewusstlos von der Strecke bergen. Wie konnte das passieren?
Ein Sturz und Dominics Leben ändert sich schlagartig
Mit 21 Jahren entdeckt der heute 35-Jährige seine Leidenschaft fürs Motocrossfahren. Mit Anfang 20 gilt er als Späteinsteiger, aber Dominic feiert diverse Erfolge und schafft es im Laufe der Jahre, sich für zahlreiche Meisterschaften zu qualifizieren, wie sein Freund Hannes Zenner auf der Spendenplattform Gofundme schreibt.
Auch in den diesjährigen Classic Motocross-Europameisterschaftslauf sei Dominic erfolgreich gestartet, heißt es dort weiter. „Nach einem Sieg im ersten Lauf wollte er natürlich auch den zweiten Lauf noch gewinnen.“ Doch leider habe Dominic zu viel gewollt und es kam zu einem verheerenden Unfall: Durch einen Fahrerfehler sei er einmal zu weit gesprungen und von seinem Motorrad gefallen. „Dabei ist er so unglücklich gestürzt, dass er reglos auf der Strecke liegen geblieben ist.“
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Halswirbel-Bruch, Rückenmarkschwellung, Querschnittslähmung
Ersthelfer hätten den Motocross-Fahrer bewusstlos von der Strecke geholt, erinnert sich Hannes Zenner im RTL-Interview. Es folgen eine Reanimation, die Sedierung mit Medikamenten und ein Hubschraubertransport ins Krankenhaus.
Der Sturz habe nicht nur zu Dominics Bewusstlosigkeit geführt. Beim Aufprall habe sich der 35-Jährige den zweiten und dritten Halswirbel gebrochen, was sein Rückenmark anschwellen ließ. Die tragische Folge: Dominic ist vom Hals abwärts querschnittsgelähmt.
Zwar habe man in einer ersten OP Dominics Halswirbelsäule versteift und in einer weiteren ein Stück Hüftknochen als Wirbelersatz eingesetzt, wie Hannes Zenner erklärt, doch: Heute, über einen Monat nach dem Unfall, müsse er nach wie vor künstlich beatmet werden und könne „aufgrund der schweren Prellung im Rückenmarkbereich aktuell nichts bewegen“.
Ausgang ungewiss: „Alle Richtungen zu seinem späteren gesundheitlichen Verlauf sind noch offen“
Immerhin sei Dominic mittlerweile wieder bei vollem Bewusstsein und auch ansprechbar. Außerdem, so berichtet Hannes Zenner im Interview, habe man Dominic vor rund zwei Wochen in ein spezielles Rückenmarkszentrum verlegen können, wo er Physio- und Ergotherapie bekommt und Logopädietraining macht. „Er ist ein Kämpfer und macht gerade kleine Fortschritte im Thema Atmung. “ Welche Folgen Dominic langfristig davontragen werde und von welchen Verletzungen er sich möglicherweise wieder komplett erholen könne, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar. „Alle Richtungen zu seinem späteren gesundheitlichen Verlauf sind noch offen”, so sein Freund Hannes.
Fest stehe in jedem Fall: Dominic steht aufgrund der Schwere seiner Verletzungen noch ein sehr langer Weg bevor.
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Spendenkampagne soll die beste medizinische Versorgung ermöglichen
Ein Weg, den Dominic aber nicht alleine bestreiten muss. Seine Familie und enge Freunde geben alles, um ihn bestmöglich zu unterstützen. „Um ihm auf seinem Genesungsweg die besten Möglichkeiten für eine Rehabilitation zu geben“, hat Hannes Zenner die Gofundme-Spendenkampagne ins Leben gerufen. Aktuell könne man noch nicht absehen, welche Gelder genau in Zukunft für weiterführende Behandlungen und medizinische Unterstützung nötig sein werden. Dass die entsprechenden Maßnahmen „sehr viel Geld in Anspruch nehmen werden“, da ist sich der Kampagnengründer in jedem Fall sicher. Und wenn Dominic für diese Dinge bereit ist, „soll es am Geld nicht scheitern“, so Hannes.
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Seit dem Start am 6. August wurden bereits über 67.000 Euro gespendet – von Bekannten, Fremden oder anonym. „Wir sind so unfassbar dankbar“, schreibt Hannes auf Gofundme. „Es rührt uns tatsächlich zu Tränen. […] Vielen Dank an jeden einzelnen.“