Haltung der Hunde seit 1. Februar in England und Wales verboten

„Sagt mir nicht, was ich mit meinen verdammten Hunden machen soll!“ - Dann töteten seine XL-Bullys Oma Esther (68)

Ashley W. (39), Halter der XL Bullys, zeigt sich im Internet gerne in starker Pose.
Ashley W. (39), Halter der XL Bullys, zeigt sich im Internet gerne in starker Pose.
Facebook / Ashley W.

Esther M. (68) wollte nur auf ihren Enkelsohn aufpassen – und bezahlte mit ihrem Leben.

Denn die beiden Hunde des Ex-Mannes ihrer Tochter fielen über sie her. Es handelt sich bei den Tieren um XL Bullys (American Bullys), die seit letzter Woche in England streng reguliert ist. Noch vor einiger Zeit habe Ashley W. (39) wegen des Verbots geschimpft: „Sagt mir nicht, was ich mit meinen verdammten Hunden machen soll!“

RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp – HIER direkt ausprobieren!

Großmutter wollte streitende Hunde trennen

Esther M. hatte die Welpe mit einem Besen vertreiben wollen, berichtet die Sun. Da seien die beiden älteren Hunde auf sie losgegangen und hätten sie unter anderem in den Kopf gebissen. Der Sohn des Halters sei aus dem Haus gelaufen und habe laut um Hilfe gerufen. Nachbarn hätten noch versucht, die Frau zu retten. Doch es war zu spät: Esther M. starb noch auf dem Grundstück ihres Ex-Schwiegersohns in der 5.000-Einwohner-Gemeinde Jaywick. Die herbeigerufene Polizei erschoss die beiden erwachsenen Tiere schließlich.

Lese-Tipp: Was für ein Goldjunge! Hund Ollie kuschelt sich auf den Schoß von Patienten

Die Familie von Esther steht unter Schock. Ihr Sohn Paul (45) macht seinem Ex-Schwager heftige Vorwürfe: „Der Besitzer der Bullys hat sich entschieden, das Haus zu verlassen und meine Mutter mit sechs XL-Bully-Welpen und zwei erwachsenen Tieren allein zu lassen“, sagt er zur Sun. Die Hunde seien alle nicht registriert und daher auch nicht versichert.

ARCHIV - 30.09.2023, Großbritannien, Birmingham: Ein XL-Bully-Hund namens Riz, aufgenommen während eines Protests gegen die Entscheidung der Regierung, sogenannte XL Bullys in die Liste der verbotenen Rassen aufzunehmen. (zu dpa: «Nach Hundeangriffen: Haltung von XL Bullys in England nun illegal») Foto: Jacob King/PA Media/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Haltung von XL Bullys ist in Großbritannien mittlerweile streng geregelt (Symbolbild)
dpa, Jacob King

Nachbarn: Seine Hunde waren ziemlich aggressiv

Nachbarn sagen, die Tiere seien „ziemlich aggressiv“ gewesen, weshalb er sich von Ashley W.s Grundstück ferngehalten haben. „Sie haben immer gebellt und versucht, durch das Tor zu kommen“, schildert einer. Andere sagen, Ashley habe mit seinen Hunden öfter gezüchtet, sei mit den Tieren die Straße auf- und abgelaufen und habe dabei bedrohlich ausgesehen.

Lese-Tipp: Fliegen mit Hund - das solltet ihr über den Tiertransport im Frachtraum wissen

Anders schildern es die Verwandten von W., seine Großmutter Carol S. sagt: Die Hunde seien seine Haustiere gewesen, er hätte nie mit ihnen gezüchtet oder Welpen verkauft. Sie sei geschockt gewesen, als sie erfahren hatte, was passiert sei. „Die Hunde waren nicht aggressiv“, habe ihr Enkel ihr immer wieder geschildert. „Möglicherweise haben die Welpen dazu geführt, dass sie ihr Verhalten geändert haben.“

Lese-Tipp: Gassirunde endet in Albtraum: Herrchen stirbt nach Biss-Attacke im Krankenhaus

Außerdem sei auch dieser Wurf nicht geplant gewesen: „Ich denke, dass das Weibchen trächtig wurde, und dies nicht geplant war.“ Zuvor hätten die Hunde nie jemanden attackiert. Groß ist das Verständnis für das Leid des Enkelsohns, der seine Oma sterben sehen musste: „Er hat erst seine Mutter verloren [sie starb an einer Krankheit, Anm. d. Red.] und jetzt hat er auch noch seine Oma in diesem Albtraum verloren.“

Esther
Esther M. (68) wurde von zwei XL Bullys tödlich verletzt.
Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Im Video: Frau fast von eigenem 50-Kilo-Hund erstickt

XL Bullys: Leinen- und Maulkorbpflicht

Es ist ein weiterer Fall in einer langen Liste von tödlichen Zwischenfällen mit XL Bullys. Zwischen 2021 und Anfang 2023 starben im Vereinigten Königreich zehn Menschen durch oder nach Attacken dieser Hunderasse.

Deshalb verbot die Regierung ab 2024 die Neuanschaffung der Hunderasse. Halter müssen ein spezielles Zertifikat vorlegen können, Jungtiere bis spätestens Ende 2024 kastriert sein. Außerdem dürfen die Tiere nur noch mit Leine und Maulkorb ausgeführt werden. Eine Befreiung – etwa durch einen Wesenstest – ist ausgeschlossen. (eon)