Erst greift der Hund an, dann bewacht er ihnGassirunde endet in Albtraum: Herrchen stirbt nach Biss-Attacke im Krankenhaus

ARCHIV - 30.09.2023, Großbritannien, Birmingham: Ein XL-Bully-Hund namens Riz, aufgenommen während eines Protests gegen die Entscheidung der Regierung, sogenannte XL Bullys in die Liste der verbotenen Rassen aufzunehmen. (zu dpa "Nach XL-Bully-Verbot in England: Viele Tiere nach Schottland gebracht") Foto: Jacob King/PA Media/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
So ein American XL Bully hat den Mann angergriffen und schwer verletzt. Der Hund wurde erschossen. (Symbolbild)
Jacob King/PA Media/dpa, Jacob King/PA Media/dpa, dpa
von Johanna Kroke und Stefanie Läufer

Warum hat der Hund angegriffen?
Im Wald bei Geesthacht (Schleswig-Holstein) hat am Mittwoch (24. Januar) ein zweijähriger American XL Bully sein Herrchen schwer verletzt. Danach soll der Hund neben dem 35-Jährigen gesessen und den stark blutenden Mann bewacht haben. Nun ist der Hundebesitzer gestorben.

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Drama am See nimmt tragisches Ende

Bis zuletzt kämpften die Ärzte nach brutalen Angriff um das Leben des 35-Jährigens. Doch wegen des starken Blutverlusts und einer starken Unterkühlung sei sein Zustand von Anfang an kritisch gewesen. Nach Polizeiangaben ist der Mann am Freitag an seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus gestorben.

Hund aus Notwehr erschossen

Rückblick: Eine Frau fand am Mittwoch (24. Januar) den schwerstverletzten Mann im Wald bei Geesthacht (Schleswig-Holstein). Sie wählte die 110. Als die Beamten eintrafen, saß der Hund neben seinem stark blutenden Herrchen. Dann, so die Polizei, soll der Hund aggressiv auf die Beamten zugelaufen sein. Sie handelten sofort und erschossen das Tier.

Das Opfer lag mit schwersten Verletzungen auf dem Waldboden. Der Hund soll mehrfach zugebissen haben. „Sein Herrchen hat massive Verletzungen an beiden Armen“, erzählte Jacqueline Fischer von der Polizeidirektion Ratzeburg im Gespräch mit RTL.

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Wie konnte es dazu kommen?

Der 35-Jährige aus Schleswig-Holstein sei offenbar für eine Gassirunde mit seinem Hund im Wald unterwegs gewesen, vermutete die Polizei. Wann genau das Herrchen Opfer seines eigenen Hundes wurde, ist unklar. „Aufgrund der Körpertemperatur gehen wir davon aus, dass er da schon etwas länger gelegen hat“, so die Polizeisprecherin weiter.

Es war nicht der erste Vorfall! Am 10. Januar 2024 hat er die 31-jährige Lebensgefährtin des Halters schwer verletzt, als sie beim Gassigang im Gülzower Weg aufgrund von Glatteis stürzte. Die Polizei informierte darauf das Ordnungsamt der Stadt Geesthacht.

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Auch die Polizei braucht Hilfe

Auch an den Polizisten geht so ein Einsatz nicht spurlos vorbei. „Natürlich ist es auch für uns kein einfacher Einsatz. Wir haben auch Betreuer nach solchen Einsätzen, die die Kollegen nutzen können, sofern sie das wünschen. Es wird natürlich auch sehr viel gesprochen, um sich untereinander aufzufangen. Aber gut geht es einem bei solchen Sachen natürlich nicht“, erzählte die Sprecherin.

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Hunderasse in anderen Ländern verboten

Der American XL Bully ist als Hunderasse umstritten. Angaben der Deutschen Presse Agentur (DPA) zufolge haben mehrere tödliche Hundeattacken in England und Wales zuletzt so sehr für Aufregung gesorgt, dass die britische Regierung erst kürzlich American XL Bullys verboten hat. Und auch Schottland will nun ein Verbot.

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Die Rasse gilt als aggressiv und besonders muskulös. Der Amercian Bully XL ist eine Kreuzung von American Pit Bull Terrier und American Staffordshire Terrier, beides als sogenannte Listenhunde in Deutschland als gefährlich eingestuft. Laut DPA ist der American XL Bully in Deutschland bisher nicht als Rasse klassifiziert und taucht deshalb auch nicht in den Listen mit gefährlichen Hunden auf. (mit dpa)