„Jetzt hört mir mal zu!“

Wagner-Chef beschimpft russischen Verteidigungsminister

Jewgeni Prigoschin schreit und tobt, im Hintergrund liegen 30 getötete Wagner-Kämpfer. Der Chef der Söldnertruppe beschwert sich in einem Video über mangelnde Versorgung mit Munition. Und kündigt den Rückzug aus Bachmut an.

"Uns fehlen 70 Prozent Munition! Schoigu, Gerassimow! Wo ist die verdammte Munition?“

RUSSIA, MOSCOW - APRIL 18, 2023: Russia's Defence Minister Sergei Shoigu attends a meeting with his Chinese counterpart Li Shangfu at the Russian National Defence Management Centre. Vadim Savitsky/Russian Defence Ministry/TASS / action press
Russlands Verteidigungsminister Schoigu wird von Wagner-Chef Prigoschin hart angegangen.
T, action press, ActionPress

„Uns fehlen 70 Prozent Munition! Schoigu, Gerassimow! Wo ist die verdammte Munition?“, wettert Prigoschin. Damit spricht er direkt den russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu und den Oberbefehlshaber Waleri Gerassimow an.

Und weiter sagt Prigoschin vor 30 getöteten Wagner-Soldaten im Hintergrund: „Sie kamen als Freiwillige hierhin und starben dafür, dass ihr in euren teuren Büros aus rotem Holz angeben könnt.“ Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner droht außerdem einen Rückzug seiner Truppen aus Bachmut für den 10. Mai an.

Es ist nicht das erste mal, dass Prigoschin scharfe Kritik übt. Mal wettert er gegen die russische Militärführung, ein anderes mal vermutet er Verräter im Kreml.

Lese-Tipp: Wer ist die Wagner-Gruppe?

Ukraine: Trotz angekündigtem Abzug, keine Entwarnung!

Das ukrainische Militär hat trotz der Ankündigung von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin, keine Anzeichen für einen baldigen Abzug der russischen Söldner aus Bachmut festgestellt.

„Diese Erklärungen wurden vor dem Hintergrund gemacht, dass er ein weiteres Versprechen, Bachmut bis zum 9. Mai zu erobern, nicht erfüllen kann“, sagte ein Vertreter der Militäraufklärung, Andrij Tschernjak, am Freitag der Nachrichtenagentur RBK-Ukrajina. Prigoschin versuche damit nur, die Verantwortung auf andere abzuschieben.

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Das ukrainische Militär sieht bei den Russen keinen Munitionsmangel

Das ukrainische Militär sieht bei den Russen - anders als von Prigoschin dargestellt - keinen Munitionsmangel. „Allein heute wurde in Bachmut und Umgebung 520 Mal aus Artillerie unterschiedlichen Typs geschossen“, erklärte Armeesprecher Serhij Tscherewatyj am Freitag. Der eigentliche Hintergrund der Erklärungen Prigoschins seien die hohen Verluste der Söldnertruppen von 100 und mehr Toten pro Tag.

Die Stadt Bachmut ist seit Herbst der am schwersten umkämpfte Flecken in der Ukraine, in die Russland vor mehr als 14 Monaten einmarschiert ist.

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