Ehemaliger Redenschreiber aus dem Kreml berichtet
Wer wird Putins Nachfolger?
![DIESES FOTO WIRD VON DER RUSSISCHEN STAATSAGENTUR TASS ZUR VERFÜGUNG GESTELLT. [RUSSIA, ST PETERSBURG - APRIL 28, 2023: Russia's President Vladimir Putin takes part in a meeting of the Council of Legislators under the Russian Federal Assembly, at the Tauride Palace. Alexander Demianchuk/TASS]](https://www.rtl.de/img/33719/1683041932/c16_9/1200/dieses-foto-wird-von-der-russischen-staatsagentur-tass-zur-verfuegung-gestellt-russia-st-petersburg-april-28-2023-russias-president-vladimir-putin-takes-part-in-a-meeting-of-the-council-of-legislators-under-the-russian-federal-assembly-at-the-tauride-palace-alexander-demianchuktass.webp)
Lange galt Dmitri Medwedew als Putins potenzieller Nachfolger, immerhin war er schon einmal offiziell Präsident von Russland. Doch mittlerweile habe Putin seine Pläne komplett geändert, sagt der russische Politologe und Kreml-Kenner Abbas Galljamow.
Wladimir Putin lässt seinen möglichen Nachfolger fallen

Früher hat er Reden für den russischen Präsidenten Putin geschrieben, inzwischen ist Abbas Galljamow im Exil und gibt von dort immer wieder Interviews, die für Aufruhr sorgen. Vor einigen Tagen hat auf dem YouTube-Kanal „Populäre Politik“ über mögliche Nachfolger des russischen Präsidenten gesprochen.
Putin habe mit Absicht Dmirti Medwedew die Aufgabe übertragen, 400.000 Freiwillige für den Krieg in der Ukraine zu organisieren. Wohl wissend, dass er an dieser Aufgabe nur scheitern kann, denn: „Medwedew hat gar keine Hebel, um diese Aufgabe zu lösen“, so Galljamow. Er habe keine Befugnisse und damit sei, so der Kreml-Kenner: „Der Höhenflug von Medwedew zu Ende.“
Medwedew war von 2008 bis 2012 offiziell Präsident von Russland und anschließend Ministerpräsident bis 2020.
Lese-Tipp: Aktuelle Informationen zum Krieg in der Ukraine finden Sie hier: Ukraine-Krieg-LIVE-TICKER
Galljamow: „Möglicherweise hat sich Putin ganz von der Idee verabschiedet, einen Nachfolger zu benennen"
Der russische Politologe und Kreml-Kenner Abbas Galljamow geht mittlerweile von einer anderen Taktik des russischen Präsidenten aus. „Möglicherweise hat sich Putin ganz von der Idee verabschiedet, einen Nachfolger zu benennen. Und vielleicht hat da die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs eine Rolle gespielt“, sagt Abbas Galljamow. Er habe jetzt kaum noch eine Chance, aus dem Krieg ungestraft herauszukommen, insofern habe Putin jetzt die Entscheidung getroffen, nun einfach selbst weiterzumachen. Somit braucht er Medwedew auch nicht und das ist die Erklärung dafür, warum der Präsident ihm schier unlösbare Aufgaben überträgt.