Landgericht Bonn spricht ihn frei

Wende in "Cold-Case"-Fall Claudia Otto: Angeklagter auf freiem Fuß

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Der Mord an der Gastwirtstochter Claudia Otto in Lohmar bei Bonn scheint nach 35 Jahren immer noch nicht aufgeklärt.

Überraschung im Fall Claudia Otto! Der 66-jährige Angeklagte wurde nun freigesprochen. Das Landgericht Bonn ließ die Anklage fallen, da die Beweise nicht ausreichen würden. Seit 1987 suchen die Ermittler nach dem Mörder, der die damals 23-jährige Claudia Otto mit einer Nylonstrumpfhose erdrosselte.

DNA-Analyse sollte Licht ins Dunkle bringen

Der Mann war 2017 schon mal in den Mittelpunkt der Ermittlungen geraten. Damals hatten die Ermittler seinen Fingerabdruck an der Leiche identifiziert. Doch kurze Zeit später wurden weitere DNA-Spuren gefunden, weswegen der Haftbefehl aufgehoben worden war. Bei einer Routineprüfung konnten die zweiten Spuren einem Mitarbeiter des Landeskriminalamtes zugeordnet werden. Dadurch wurde der 66-Jährige wieder verdächtigt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, ob die Spuren vermischt wurden. Deswegen das Landgericht Bonn ihn nun freispricht.

Bereits zum Prozessauftakt beteuerte er seine Unschuld. „Mein Mandant möchte erklären, dass er die angeklagte Tat nicht begangen hat“, sagte sein Anwalt Uwe Kreschel zu RTL.

VIDEO: "Cold Case" Claudia Otto - Mordprozess in Köln

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Wird Claudia Ottos Mörder jemals gefunden?

Ob der Fall jemals nochmal neu verhandelt wird ist unklar. Aufgrund der mangelnden Beweislage ist es fraglich, ob die sichergestellten DNA-Spuren klar einem Verdächtigten zugeordnet werden können.

Der 66-Jährige saß bereits 32 Jahre im Gefängnis. 1988 erwürgte er ein Kleinkind und dessen Großmutter. Dafür wurde er rechtskräftig zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Er wurde 2020 wieder freigelassen. (dpa/lbr)