Dramatischer Bericht

Welthungerhilfe: Millionen Menschen droht der Hungertod

April 14, 2022, Dollow, Jubaland, Somalia: A child displaced by drought walks past the rotting carcasses of goats which died from hunger and thirst on the outskirts of Dollow, Somalia. Dollow Somalia - ZUMAs197 20220414_zab_s197_141 Copyright: xSallyxHaydenx
In Somalia fliehen Menschen vor Dürren und Hungersnöten
www.imago-images.de, IMAGO/ZUMA Wire, IMAGO/Sally Hayden

Der starke Anstieg der Nahrungsmittelpreise hat laut der Welthungerhilfe die Krise in vielen Ländern verschärft. Das geht aus dem am Dienstag vorgestellten Jahresbericht der Welthungerhilfe hervor. Dürren, Kriege und Exportstopps von Nahrungsmitteln sorgen dafür, dass Millionen Menschen weltweit der Hungertod droht.

Ärmste Familien trifft Krise am härtesten

Dürren wie aktuell am Horn von Afrika oder im vergangenen Jahr in Madagaskar zeigten die fatalen Folgen des Klimawandels, erklärte Generalsekretär Mathias Mogge in dem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht 2021 der Organisation: „Wer nur knapp drei US-Dollar pro Tag zum Überleben hat, kann sich die Verdoppelung der Brotpreise einfach nicht leisten."

Millionen Menschen stünden am Rande einer Hungersnot, denn die Familien hätten keinerlei Ressourcen mehr. Die gestiegenen Preise träfen diejenigen am härtesten, die ohnehin zu den Ärmsten gehörten.

Kriege verschlimmern die Situation

Auch bewaffnete Konflikte trieben immer mehr Menschen in Hunger und Not: „Gemeinsam mit unserem europäischen Bündnis Alliance 2015 unterstützen wir Bedürftige in der Ukraine und Flüchtlinge in den angrenzenden Ländern wie Polen und der Republik Moldau", erläuterte Welthungerhilfe-Präsidentin Marlehn Thieme.

Die Verteilung von Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln stand demnach in den ersten Wochen nach Ausbruch des Krieges im Mittelpunkt, jetzt werde die Hilfe auch durch Bargeldverteilungen ausgeweitet: „Gleichzeitig spüren wir in unseren übrigen Projektländern die dramatischen Folgen der steigenden Nahrungsmittelpreise. Wir sind doppelt gefordert."

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Mehr Länder machen dicht

Die Welthungerhilfe beobachtet außerdem eine steigende Zahl von Ländern, die keine Nahrungsmittel mehr ausführen und den Zugang zu Lebensmitteln damit für Milliarden Menschen weiter erschweren.

„Immer mehr Länder sagen: Wir lassen nichts mehr raus. Das führt zur Verknappung, das treibt die Preise nach oben, und das ist für die ärmsten Menschen auf dieser Welt ganz ganz schlimm, weil sie können sich keine Nahrungsmittel mehr leisten“, sagte Generalsekretär Mogge, am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin. Die Weltgemeinschaft müsse dafür sorgen, dass die Märkte offen blieben. (reuters/dpa/rcl)

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