Er glaubte, Nachbar habe Affäre auffliegen lassen

Fremdgeher zersticht Reifen von vermeintlichem Verräter – Überwachungskamera entlarvt ihn

Ein Bestatter aus Warendorf (Nordrhein-Westfalen) glaubt, dass sein Nachbar ihn wegen eines Seitensprungs verpfiffen hat. Der Fremdgeher sinnt auf Rache und zersticht die Reifen des vermeintlichen Verräters – insgesamt elfmal. Doch er tappt in eine Falle: Sein Nachbar hat inzwischen eine Überwachungskamera installiert, wie im Video zu sehen ist.

Warendorf: Reifen nachts mit Bohrer zerstört

Martin H. schleicht sich nachts an den Geländewagen seines Nachbarn, zerstört die Reifen mit einem Bohrer. Immer wieder und zunächst unerkannt. "Dann habe ich mir die Kamera besorgt", sagt Saban M. (43) im RTL-Interview.

Es dauert nicht lange, bis klar ist: Die Anschaffung hat sich gelohnt. Schon nach wenigen Stunden ist auf den Überwachungsbildern ein Mann zu sehen, der sich an seinem Auto zu schaffen macht: Martin H., der auch der Vermieter von Sabans Freundin ist. Der 43-Jährige ruft die Polizei.

Rache, weil Nachbar vermeintlich Seitensprung verriet

Statt Reue zu zeigen, pöbelt der Ertappte in Richtung der Beamten und ist dabei erkennbar alkoholisiert. "Das ist wirklich total überzogen", findet er. "Das ist kacke, hier was ihr macht." Den Grund für seine Zerstörungswut nennt er nicht, aber Saban H. ist sich sicher: Der Bestatter will sich rächen, weil er glaubt, H. habe seine Affäre auffliegen lassen.

Doch Saban H. bestreitet, den Bestatter verraten zu haben – das habe die Affären-Dame getan. "Das Auto ist wegen einer Sache beschädigt worden, mit ich nichts zu tun habe", erzählt er. "Die Dame selber hat das nicht mitgemacht und ihr im Beisein meiner Lebensgefährtin erzählt. Dadurch ist uns die Schuld gegeben worden, wir hätten das seiner Ehefrau erzählt."

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Saban H.s Freundin wehrt sich gegen Kündigung

Saban M. Warendorf
Saban M. ist sich sicher: Der Bestatter hat die Reifen zerstochen, weil er sich rächen wollte.
RTL

Martin H. will Sabans Freundin aus der Wohnung schmeißen – wegen Eigenbedarfs. Doch die wehrt sich zunächst. "Meine Lebensgefährtin ist dagegen angegangen", sagt der 43-Jährige. "Weil sie das nicht einsieht. Man gibt ihr für etwas die Schuld, an dem sie keine Schuld hat."

Paar aus Warendorf lebt weiterhin in Angst

Saban fürchtet, dass dies nicht der letzte Nadelstich ist, den der Bestatter ihm und seiner Freundin versetzen will. "Es beunruhigt mich, dass so ein Mensch einen Jagdschein hat. Der ist ja nicht nur gefährlich für mich, sondern kann für die ganzen Nachbarn gefährlich werden."

Er will mit seiner Freundin jetzt ganz schnell eine neue Wohnung finden. Damit die beiden endlich wieder ohne Angst vor Angriffen leben können. (bst)