Er wollte die Alpspitze besteigen
Wanderer gerettet: 86-Jähriger überlebt vier Tage ohne Essen in den Alpen

Er aß vier Tage lang nichts, trank Wasser aus Wasserstellen. Doch er lebt: Der 86-jährige Norbert J. ist von einem Mountainbiker in den Alpen entdeckt und gerettet worden.
Wanderer brach von Speyer Richtung Garmisch-Partenkirchen auf
Norbert J. brach am Abend des 6. September von Speyer (Rheinland-Pfalz) Richtung Garmisch-Partenkirchen (Bayern) auf, um die Alpspitze in 2.628 Metern Höhe zu besteigen. Laut Polizei telefonierte er noch mit seiner Ehefrau und sagte ihr, er wolle die Nacht auf dem Berg verbringen und am folgenden Tag absteigen. Danach brach der Kontakt ab, Donnerstagabend wurde der 86-Jährige als vermisst gemeldet.
In den folgenden Tagen suchten Rettungsteams zu Fuß und aus der Luft nach dem Mann, die Polizei startete eine Öffentlichkeitsfahndung.
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Mountainbiker fand in den Alpen vermissten Wanderer
Am Sonntag gegen 15.30 Uhr die Rettung: Ein österreichischer Mountainbiker entdeckt Norbert J. neben einer Forststraße unterhalb der Stuibenhütte (Garmisch-Partenkirchen) und wählt den Notruf. Der Radler habe den 86-Jährigen "erschöpft, aber wohlbehalten" angetroffen, teilt die Polizei mit. "Anschließend rief der Vermisste sofort seine verzweifelt wartende Ehefrau an, um ihr mitzuteilen, dass er am Leben ist." Norbert J. sei von der Bergwacht geborgen und zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht worden.
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Rettung in den Alpen: Wanderer hatte Handy verloren
Norbert J. hatte sich laut Polizei "nach vier Tagen umherirren im Wald" an der Forststraße "stark erschöpft abgelegt, in der Hoffnung, von anderen Wanderern gefunden zu werden". Er hatte "keine Speisen bei sich und trank die letzten Tage aus Wasserstellen im Wald". Sein Handy hatte er verloren und konnte deshalb keine Hilfe rufen.
Wie gut, dass Norbert J. mit seinen 86 Jahren stark genug war, diese Tortur zu überleben. (bst)