Ralph Thiele, Vorsitzender der Politisch-Militärischen Gesellschaft e.V., im Interview

"Die Panzer unserer Bundeswehr entsprechen etwa den Fähigkeiten der Schweiz. Das ist eine Lachnummer!"

von Lena Andro und Nele Balgo

Zu Beginn des Ukraine-Russland-Kriegs konnte sich die Ukraine noch recht gut verteidigen. Mittlerweile werden jedoch durch die russischen Raketen vermehrt zivile Einrichtungen getroffen.
Ralph Thiele ist zu Gast im RTL-Interview und spricht mit Reporterin Nele Balgo über den sogenannten Ringtausch und die Verteidigungskraft von Deutschland.
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Deutschland macht Angebot an Osteuropa

Bei dem sogenannten Ringtausch handelt es sich um ein Angebot von Deutschland an osteuropäische Länder. Dabei soll Deutschland Waffen an andere osteuropäische Länder liefern und diese sollen dafür Panzer für die Ukraine bereitstellen. Das Problem hierbei ist laut Ralph Thiele folgendes: „Die Panzer unserer Bundeswehr, 294 sind es glaube ich, entsprechen etwa den Fähigkeiten der Schweiz. Das ist eine Lachnummer!“

Mit dieser Menge können wir jetzt nicht auch noch beispielsweise Polen ausrüsten, so der Vorsitzende der Politisch-Militärischen Gesellschaft. „Das funktioniert alles nicht.“

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Es hapert an allen Ecken und Enden

Auch die Produktion hinkt hinterher: „Da kommt ein Panzer im Monat, der wiederhergestellt wird. Das sind ja dann auch schon gebrauchte, die nur aufgerüstet oder verbessert werden.“

Zudem ist die deutsche „administrative Langsamkeit“, so Ralph Thiele, ein Problem. Viele hätten noch immer nicht erkannt, dass man in diesem Krieg schneller handeln muss, kritisiert der Vorsitzende der Politisch-Militärischen Gesellschaft. „Am Ende des Tages können wir den Polen nichts Modernes liefern – und den anderen eben auch nicht.“ Andere Länder haben aber ihre Waffensysteme schon weggeben und so entsteht „ein immer größeres Loch auf unserer Seite.“ Es müsse endlich jemand etwas tun, anstatt nur darüber zu reden, betont Thiele.

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