Cyberkriegexperte Sandro Gaycken im Interview Die Ukraine ist auch im Cyberkrieg: Russland hat versucht, ukrainische Regierungsdaten zu löschen

von Lena Andro und Nele Balgo

Nach wie vor tobt der Krieg in der Ukraine. Doch es geht nicht immer nur um reale Waffensysteme, wenn es um Krieg geht. Auch Cyberangriffe sind ein großes Risiko in Kriegsgebieten.
Im Interview spricht Sandro Gaycken, Experte für Cyberkriminalität und NATO-Berater, mit Nele Balgo über die Gefahren, die von Cyberkriminalität ausgehen.
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Angriff auf Regierungsdaten durch Russland

Natürlich spielen auch Cyberangriffe im Ukraine-Krieg eine Rolle, erklärt Sandro Gaycken, der Experte für Cyberkrieg ist. Russland habe beispielsweise versucht, Regierungsdaten auf den Regierungsservern der Ukraine zu löschen oder andere Angriffe auf kritische Infrastrukturen zu starten, so der NATO-Berater.

„Allerdings hatten die Ukrainer den Vorteil, dass sie seit zwei Jahren darauf vorbereitet wurden, aus NATO-Ländern und von den Amerikanern, dass so etwas passiert.“ Im europäischen Ausland sind aus diesem Grund alle Daten der Ukraine noch einmal abrufbereit. „Man hat auch die kritischen Infrastrukturen, also Strom, Wasser, Gas vom Internet genommen.“

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Durch Cyberkriminalität lassen sich extreme Schäden verursachen

Auch für die zivile Bevölkerung geht ein großes Risiko durch Cyberangriffe aus. Wenn man sich Zugriff zu einem Computer verschafft, „kann ich mit diesem Computer alles machen, was ich will – inklusive Dinge, für die die gar nicht gedacht waren“, so der Experte für Cyberkrieg Sandro Gaycken.

„Wenn das Computer sind, die Flugzeuge steuern, Flughäfen steuern, die kritische Infrastruktur steuern oder auch Banken“, dann „kann ich gigantische Schäden verursachen.“ Von Bränden verursachen, indem man Anlagen überlasten lässt, bis hin zum Herunterfahren ganzer Krankenhäuser ist alles möglich. „Die Schäden können schon sehr, sehr groß sein.“

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