Achten Sie auf die Symptome!Seniorin stirbt bei Bienenangriff - wann Sie nach einem Stich zum Arzt gehen sollten

Was ein Horror!
In Hohenmölsen (Sachsen-Anhalt) wurde am Samstag (13. Mai) eine tote Frau auf einem Feldweg gefunden. Die Polizei vermutet, dass die Seniorin am Feldrand Blumen pflücken wollte. Dabei wurde sie von zahlreichen Bienen angegriffen und gestochen. Eine Obduktion muss jetzt klären, ob die Frau an einer Allergie gegen Bienengift litt oder einen Herzinfarkt bekam.
Wie gefährlich ist ein Bienenstich? Und wie verhalte ich mich richtig, wenn ich gestochen wurde? Ein Überblick.
Wann wird ein Bienenstich gefährlich?
Für gesunde Menschen ist der Stich einer Biene erstmal ungefährlich. Er schmerzt und juckt – das ist unangenehm, aber kein Grund zur Sorge. Gefährlich wird es für Menschen ohne Allergie erst dann, wenn die Menge an Gift zu groß ist – wenn sie also von mehreren Bienen gleichzeitig gestochen werden. Der durchschnittliche Erwachsene kann „etwa 1.000 Stiche unbeschadet überstehen (22 Stiche pro Kilogramm Körpergewicht). Bei Kindern dagegen können 500 Stiche tödlich sein“, schreibt das Medizin-Fachportal „MSD Manual“.
Für Menschen mit Bienengiftallergie kann schon ein Stich lebensbedrohlich sein. Eine solche Allergie kann sich auch erst mit der Zeit entwickeln. Daher ist es wichtig, bei einem Bienenstich richtig zu handeln.
Lese-Tipp: Insektenstiche zuordnen – So unterscheiden Sie Mücken, Zecken, Bienen und Co.
Was tun bei einem Bienenstich?
Das Wichtigste ist zunächst mal: ruhig bleiben! So sollten Sie vorgehen:
Einstichstelle suchen und den Stachel entfernen. Sticht eine Biene zu, bleibt der Stachel und der Hinterleib des Insekts – inklusive Giftsack – in der Haut stecken. Wichtig: Entfernen Sie den Stachel nicht mit den Fingern oder einem spitzen Gegenstand (Pinzette o.ä.). Dabei besteht die Gefahr, dass Sie den Giftsack zerdrücken oder zerstechen und zusätzliches Bienengift in die Wunde gerät. Am besten nutzen Sie ein stumpfes Objekt (zum Beispiel eine Kreditkarte) und schieben den Stachel vorsichtig raus.
Kühlen gegen die Schwellung. Die Kälte verlangsamt die Giftausbreitung und lindert den Schmerz.
Bei einem Stich im Bein oder Arm: Bestroffene Stelle hochlagern. Das hilft ebenfalls, die Schwellung zu verringern.
Beobachten. Wenn möglich, nicht alleine bleiben. Auch wenn Sie bisher keine allergische Reaktion auf einen Stich hatten – eine solche kann sich mit jedem neuen Stich entwickeln.
Lese-Tipp: Wie gefährlich ist ein Wespenstich wirklich?
Im Video: Insekten-Gefahr? Was Sie über Bienen, Wespen und Co. wissen sollten
Wann sollte man zum Arzt?
Schmerzen, Rötungen, Schwellungen und ein Hitzegefühl rund um die Einstichstelle sind ganz normale Symptome, die innerhalb von Stunden oder einigen Tagen zurückgehen.
In folgenden Situationen sollten Sie einen Arzt aufsuchen:
Wenn sich ein roter Strich von der Einstichstelle her auf der Haut abzeichnet. Das kann auf eine Infektion oder eine Blutvergiftung hindeuten.
So vermeiden Sie eine Infektion: Einstichstelle nicht durch Kleidung, Schmuck oder Kratzen reizen, nicht mit schmutzigen Händen berühren.Bei Bienenstichen am Kopf, Hals oder Mund. Hier können Schwellungen die Atemwege verengen. Eine solche Einstichstelle besonders gut kühlen.
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Das sind Anzeichen einer Bienengiftallergie
Leichtere Reaktionen sind:
Quaddelbildung
Juckreiz und Rötungen am ganzen Körper
Magen-Darm-Beschwerden
Schluckbeschwerden
allgemeine körperliche Schwäche
geschwollene Lippen, Zunge, Gesicht und Hals
pfeifende Atemgeräusche oder Atemnot
So vermeiden Sie Bienenstiche
Bienen sind grundsätzlich friedliche Tiere. Sie stechen in der Regel nur, wenn sie sich bedroht oder bedrängt fühlen. Denn mit dem Stich reißen sie sich den Stachel aus dem Körper und sterben dann. Um einen Stich zu vermeiden, sollten Sie sich zurückhaltend und ruhig bewegen. Vermeiden Sie hektische Bewegungen und schlagen Sie in keinem Fall nach der Biene.