Den Tierarztbesuch am Fest vermeiden? So geht's!
Vom Braten naschen und Co.: Die absoluten Haustier-No-Gos an Weihnachten

Weihnachten – das Fest des Friedens und der Nächstenliebe. Da kann doch ausnahmsweise auch mal Familienhund Bello ein Stück vom Braten abhaben. Oder etwa doch nicht?
Dass diese Art der Zuneigung fatale Folgen für den geliebten Vierbeiner haben kann, ist vielen Tierhaltern nicht bewusst. In der Adventszeit kommt es immer wieder zu Fütterungsfehlern, das weiß auch Tierärztin Melina Gantzer: „Schokolade und Rosinen sind die Klassiker.“ Worauf ihr unbedingt achten solltet, um euer Tier zu schützen.
Mistelzweige nur über Türrahmen hängen
Mistelzweige sind schön anzusehen und in der Weihnachtszeit eine beliebte Dekoration. Da Hunde und Katzen sich aber gerne durch die verschiedenen Zimmerpflanzen kosten, wird sie wenig davon abhalten auch mal einen Mistelzweig zu probieren. Das Problem: Die Beeren der Pflanze sind giftig und können Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall verursachen, schlimmstenfalls sogar den Tod herbeiführen. Daher die schönen Zweige unbedingt außerhalb der Reichweite von Tieren aufhängen!
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Vorsicht vor Fichtennadeln!
Fichte sticht, Tanne nicht! Diesen Spruch sollten sich Haustierhalter zu Herzen nehmen, denn die spitzen Nadeln der Fichte können Hunden und Katzen in die Pfötchen stechen und sogar stecken bleiben. Der Verzehr von Fichtennadeln kann beim Tier zu inneren Verletzungen führen. Hinzu kommt, dass die ätherischen Öle in beiden Baumarten beim Verzehr schädlich sind. Hier ist Aufmerksamkeit gefragt, denn an Weihnachten auf einen Baum verzichten? Für die meisten unvorstellbar!
Den Naschteller im Auge halten

Auch der Naschteller sollte vor Hund- oder Katze-Nimmersatt ferngehalten werden. Viele beliebte Gaben sind alles andere als gesund für das Haustier:
Trauben sind beispielsweise giftig, auch im getrockneten Zustand. Sultaninen, Rosinen oder auch Johannisbeeren sollten daher nicht im Maul des Hundes landen.
Nüsse können das Verdauungs- und Nervensystem des Tieres stören, darunter zum Beispiel Walnüsse, Macadamia- und Pekannüsse. Außerdem könnten sie von Hunden leicht verschluckt werden und stellen damit zusätzlich eine Erstickungsgefahr dar.
Den in Schokolade enthaltenen Stoff Theobromin kann ein Hund nicht verdauen. Mögliche Beschwerden: Zittern, Krampfanfälle, Atembeschwerden und Herzanfälle. Die Folgen des Verzehrs von Schokolade können für das Tier lebensbedrohlich werden, daher: Pfoten weg!
Generell sind zuckerhaltige Naschereien, aber auch jene mit Zuckerersatz, gesundheitsschädlich für das Tier. Der häufig verwendete Süßstoff Xylit kann zur Unterzuckerung, zu Blutgerinnungsstörungen oder sogar zu Leberversagen führen.
Den Naschteller beziehungsweise das Haustier deswegen gut im Auge behalten, auf essbaren Baumschmuck besser verzichten! Denn an den gelangt das Tier womöglich schneller, als ihr gucken könnt.
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Vom Braten sollte der Hund nichts bekommen
An Weihnachten gerne aufgetischt: gefüllte Gans, ein Braten mit Sauce oder Rouladen. Für euer Haustier ist das alles nichts, denn oft wird mit Zwiebeln und Knoblauch gekocht. Ob roh oder gekocht, beide Varianten sind ebenfalls giftig. In schlimmen Fällen kann der Verzehr zu Blutarmut und Organversagen führen.
Mit dem Hund mit Alkohol anstoßen? Keine gute Idee!
Was für die Gesundheit des Menschen schon nicht förderlich ist, wird für die des Hundes nicht besser sein. Wer im trunkenen Kopf auf die Idee kommt, mit dem Haustier anstoßen zu wollen, lässt das besser bleiben. Alkohol verursacht bei Hunden und Katzen Orientierungslosigkeit, Durchfall, Übelkeit und Atemprobleme.
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Aber den Knochen, den darf er doch haben, oder?
Hunde und Knochen gehören zusammen wie die Kugeln zum Weihnachtsbaum. Doch Knochenreste sind nicht gleich Knochenreste: Gebt eurem Vierbeiner nur ungekochte, rohe Knochen zum Knabbern. Gekochte Knochen können leicht splittern, stellen eine Erstickungsgefahr dar oder können innere Verletzungen verursachen, wenn sie verschluckt werden.
Zu Weihnachten mal vegetarisch?
Wenn der Hund unbedingt was vom Weihnachtsessen abhaben will, solltet ihr grünes Gemüse servieren. Ein paar Erbsen, Kohlsprossen oder grüne Bohnen sind an sich unbedenklich. Es sollten aber nicht zu viele sein, da das Tier sonst Blähungen bekommen kann. Auch über Mais in Maßen kann sich der Hund freuen, aber bitte ohne Kolben, der könnte den Darm blockieren.
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Kaffee oder Tee?
Den Hund Kaffee oder Tee schlecken lassen? Keine gute Idee! Schon kleine Mengen Koffein können Herz- und Atembeschwerden verursachen und dem tierischen Nervensystem schaden.
Hinweise beachten und entspannt Weihnachten feiern!
Nicht auszudenken, wie schnell ein friedliches Weihnachtsfest zu einem traumatischen Erlebnis werden kann, wenn sich der geliebte Vierbeiner plötzlich auf dem Boden krümmt und anfängt zu jaulen. Bis der nächste Tierarzt ausfindig gemacht wurde, sind die Nerven am Ende, die Stimmung am Boden, und das Fest geht womöglich als schrecklichstes Weihnachtsfest in die Familiengeschichte ein. Wenn ihr diese Tipps beachtet und Bello vielleicht einfach eine Freude macht, die speziell für seine Bedürfnisse gedacht ist, dürfte nichts mehr schief gehen. In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten!