Eltern sind verzweifeltVermisste Marija aus Bayern: "Wir werden nicht schimpfen. Wir wollen nur, dass du zurück kommst!"

Sie wollte im Supermarkt um die Ecke ihres Elternhauses im bayerischen Dasing nur schnell Kaugummis kaufen gehen und kam nicht zurück. Das war am 5. Mai. Seither ist Marija verschwunden. Die Polizei verfolgt jetzt vor allem eine Spur nach Hessen. Daher stammt nach bisherigen Erkenntnissen der Behörden wohl die ominöse Internetbekanntschaft der 14-Jährigen, die sich online „Mr. Coldkiller“ nannte.
Update 10. Mai 2023: Die vermisste Marija ist wieder da. Das bestätigte Marion Liebhardt von der Polizei Schwaben Nord auf RTL-Anfrage am Morgen. Die Polizei habe die 14-Jährige nach Hinweisen in Hessen aufgegriffen.

Vermisste 14-Jährige aus Dasing: Heimlicher Internet-Kontakt

Die Polizei weiß inzwischen, dass die 14-Jährige seit mehreren Wochen Kontakt zu einer unbekannten Person im Internet hatte. „Vergangenes Wochenende war ein Treffen geplant zwischen der unbekannten Person und Marija“, sagt Markus Trieb, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Nord.

Das Mädchen soll von einer Person abgeholt und ihr Fahrzeug gestiegen sein. Ob es sich dabei um ihre Bekanntschaft aus dem Internet gehandelt hat, ist allerdings noch nicht klar. „Wir gehen aktuell davon aus, dass die unbekannte Person, mit der Marija Kontakt hatte, aus Hessen stammt. Und deswegen geht diese Spur da hin“, so Trieb.

Ermittelt werde aber in alle Richtungen. Die Polizei wertet weiterhin Chatverläufe aus, befragt Zeugen, spricht mit der Familie und Angehörigen und geht Hinweisen von Menschen nach, die die 14-Jährige gesehen haben wollen. Den letzten gesicherten Anhaltspunkt gab es am 6. Mai, dem Tag nach ihrem Verschwinden. Zeugen hatten das Mädchen in einem Einkaufszentrum in Friedberg bei Augsburg gesehen. Danach verliert sich Marijas Spur.

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Über Online-Plattform "Discord" Kontakt zu "Mr. Coldkiller"

Die Polizei sucht öffentlich nach der verschwundenen 14-Jährigen aus Bayern.
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Bisher sieht alles danach aus, als habe sich das Mädchen freiwillig mit seiner Internet-Bekanntschaft getroffen. Akute Hinweise auf ein Verbrechen hat die Polizei derzeit nicht, sagt Trieb. Über die Online-Plattform „Discord“ hatte sich Marija mit der Person namens „Mr. Coldkiller“ verabredet. Ihre Eltern hatten von all dem keine Ahnung. Nach eigenen Angaben wollen sie regelmäßig kontrolliert haben, was ihre Tochter im Netz so trieb. So erzählen sie es RTL-Reporter Andreas Merkel.

Allerdings sei das Handy ihrer Tochter im Februar kaputt gegangen. Seither hatte Marija das Handy ihrer Mutter und das Familien-iPad genutzt. Dort sei ihnen aber nie eine App aufgefallen, mit der das Mädchen mit Unbekannten gechattet haben könnte. „Marija muss die App immer wieder gelöscht und dann jedes Mal neu installiert haben“, vermutet ihr Vater.

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Marijas Eltern hoffen auf Hinweise und haben sich deshalb an die Öffentlichkeit gewandt.
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Die Eltern können sich das Verschwinden ihrer Tochter nicht erklären. Sie beschreiben die 14-Jährige als ruhiges Kind, das lieber zuhause gesungen und getanzt hat, als sich mit Freunden in der Stadt zu verabreden. „Sie war ganz normal. Was ist bloß passiert?“, fragt ihre Mutter verzweifelt im Interview mit RTL. Marijas jüngere Geschwister verstünden die Welt nicht mehr, sagt sie. Sie sind noch zu klein, um zu verstehen, warum jemand einfach nicht wiederkommen könnte. „Ihre Schwestern und ihr Bruder vermissen sie“.

Schimpfen würden sie mit ihrer Tochter nicht, wenn sie Marija endlich wieder in die Arme schließen können, versprechen die Eltern. Sie wünschen sich nur, dass sie in Sicherheit ist und dass es ihr gut geht. „Wir wollen doch nur, dass unsere Tochter wieder kommt“.