Zum Prozessauftakt war Robert E. nicht daProzess um die vermisste Kerstin Simone G.: Angeklagter erscheint diesmal vor Gericht

Er soll die seit Monaten vermisste Kerstin Simone G. in ihrem abgelegenen Haus am Würmsee bei Burgwedel (Region Hannover) überfallen und erstochen haben. Von ihrer Leiche fehlt bislang jede Spur und am Dienstag (02. Mai) zum Prozessauftakt fehlt auch der mutmaßliche Mörder Robert E. vor Gericht. Am zweiten Prozesstag erscheint der 54-Jährige.
Robert E. wollte sich umbringen
Nachdem Robert E. versucht hatte, sich mit einer Überdosis Schlaftabletten in seiner Gefängniszelle das Leben zu nehmen, tritt er zum zweiten Prozesstag ohne erkennbare Regung vor das Gericht. Nur drei Tage später ist der 54-Jährige gesundheitlich soweit stabil, dass der mutmaßliche Täter auf der Anklagebank Platz nehmen kann. Aber er schweigt.
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Bis heute fehlt jede Spur von Kerstin Simone G.
Im September vergangenen Jahres soll Robert E. die alleinlebende Kerstin Simone G. in ihrer Wohnlaube am Würmsee bei Burgwedel ermordet haben. Auf der Suche nach der Leiche durchkämmen damals Hundertschaften den See und die angrenzenden Wälder. Doch bis heute fehlt von der 56-jährigen Frau jede Spur. Ein Blitzerfoto von Robert E., das in der Nähe des Tatorts entstanden ist und die vor Ort gesicherten DNA-Spuren führten die Ermittler schließlich zu dem Angeklagten. Laut Anklageschrift sollen er und die Kerstin Simone G. sich nicht gekannt haben. Doch Robert E. soll ihr über einen längeren Zeitraum nachgestellt und sie ausspioniert haben. Bis er ihr schließlich in ihrer Laube aufgelauert und sie erstochen haben soll. Anschließend soll er die Leiche mit seinem Auto an einen unbekannten Ort gebracht haben.
Beste Freundin von Kerstin ist fassungslos

Im Gerichtssaal des zweiten Prozesstages sind auch enge Freunde und Bekannte von Kerstin Simone G. dabei. In Gedenken haben sie ein Foto von ihr mitgebracht. Die beste Freundin von Kerstin Simone G. berichtet am Rande des Prozesses, dass sie fassungslos ist, über die Umstände von Kerstins Tod. Die beiden haben sich seit über 40 Jahren gekannt und waren wie Schwestern. Im Gespräch mit RTL berichtet sie über ihre Hoffnung, nach dem Ende des Prozesses endlich mit der ganzen Geschichte abschließen zu können.
Sicherungsverwahrung für Robert E. möglich

Zusammen mit dieser Tat wird Robert E. wegen eines weiteren Vorfalls aus seinem Wohnort Warburg in Nordrhein-Westfalen angeklagt. Der 54-Jährige soll Anfang September einer älteren Frau unter anderem Pfefferspray ins Gesicht gesprüht, sie zu Boden gestoßen und ihren Rucksack geklaut haben. Auch wegen dieses Falles und weil Robert E. den mutmaßlichen Mord am Kerstin Simone G. zur Befriedigung des Geschlechtstriebes begangen haben soll, geht das Gericht davon aus, dass bei ihm eine Wiederholungsgefahr besteht. Dies könnte bei einer lebenslangen Haftstrafe eine anschließende Sicherungsverwahrung für den Angeklagten bedeuten. Der nächste Verhandlungstag ist für den 30. Mai angesetzt. Ein Urteil soll im August fallen.