Familie wollte ins Ausland auswandern
„Weil er ihn genervt hat": Vater erstickt Sohn - lebenslange Haft
Nach fast zehn Jahren fällt endlich ein Urteil!
Zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn will Klaas S. nach Spanien auswandern. Das Problem für ihn: Sein jüngerer Sohn Ocean stört bei den Plänen. Der Vater fasst einen Entschluss: Er erstickt sein eigenes Kind und vergräbt es im Wald. Erst viele Jahre später kommt die schreckliche Geschichte ans Licht. Nun muss S. lange hinter Gitter.
Wie er das Urteil vor Gericht aufnahm, sehen Sie oben im Video.
Nach Tod von Ocean: Familie wandert nach Spanien aus
Klaas S. tötete den erst zweijährigen Ocean aus niedrigen Beweggründen, davon sind die Richter am Landgericht Schwerin überzeugt. „Weil dieses Kind ihn genervt hat, weil er es als anstrengend betrachtet hat und den Familienfrieden gestört hat", sagt ein Gerichtssprecher zu RTL.
Seiner Frau sagt Klaas S. im Jahr 2013 zunächst nichts von seiner Horrortat. Er erzählt, er habe den Zweijährigen bei den Großeltern abgegeben. Kurz darauf macht sich die Familie auf nach Spanien. Welches Schicksal dem kleinen Ocean widerfahren ist, erfährt zunächst niemand.
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Landgericht Schwerin verurteilt Klaas S. zu lebenslanger Haftstrafe
Erst Wochen später passiert das Unglaubliche: Klaas S. kehrt nach Deutschland zurück, gräbt die Leiche seines Sohns aus und nimmt diese in einem Sarg mit nach Spanien. Seiner Frau erzählt er von der Tat, er soll ihr gedroht haben, sie ebenfalls umzubringen, falls sie ihn anzeigt. Das wird ihm später zum Verhängnis!
Denn: Jahre später trennt sich die Frau von ihm und zeigt ihn an - endlich, rund sieben Jahre sind seit dem Tod von Ocean vergangen. Es vergehen weitere Jahre der Ungewissheit - bis jetzt. Endlich wird ein Urteil gefällt, Klaas S. muss lebenslang in Haft.
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Anwalt: „Meine Mandantin ist Opfer dieser Tat"
Aber: Ganz vorbei ist der Fall damit noch nicht. Das Urteil gegen den Angeklagten ist noch nicht rechtskräftig, der 50-Jährige will in Revision gehen. Und: Auch gegen die Mutter von Ocean könnte noch ermittelt werden.
Das Gericht glaubt nicht, dass sie nur aus Angst vor ihrem damaligen Mann geschwiegen hat. Die Frau wehrt sich gegen diese Darstellung. Ihr Anwalt Ingo Bott zu RTL: „Meine Mandantin, die Nebenklägerin, ist Opfer dieser Tat, ihr Kind wurde getötet“, sagt er. „Wie das Gericht heute spekuliert hat, wie es einen Krimi nicht nur in den Raum gestellt, sondern auch versucht hat selbst zu erzählen, halte ich für falsch."
Das letzte Wort in dem schrecklichen Fall ist somit noch nicht gesprochen. (jda)