Schwerin ist die Landeshauptstadt des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Die kreisfreie Mittelstadt hat knapp 96.000 Einwohner und ist somit die kleinste aller deutschen Landeshauptstädte. Schwerin befindet sich im westlichen Teil von Mecklenburg-Vorpommern und besteht aus insgesamt 17 Ortsteilen.
Die frühen Jahre der Stadt Schwerin
Gegründet wurde Schwerin im Jahr 1160, als Heinrich der Löwe die Burg Zuarin eroberte. In dieser Phase wurde auch der Sitz des Bischofs nach Schwerin verlegt. In den nachfolgenden 200 Jahren entstanden bedeutende Bauwerke wie zum Beispiel das Franziskanerkloster und der gotische Dom. Die erste Stadtmauer wurde 1340 erbaut. Das 16. und 17. Jahrhundert standen im Zeichen von vier großen Stadtbränden. Während des Siebenjährigen Krieges besetzten preußische Truppen die Stadt. Im frühen 19. Jahrhundert übernahm Napoleon die Macht über Schwerin. 1830 hatte die Stadt zum ersten Mal eine fünfstellige Einwohnerzahl.
Die Weiterentwicklung Schwerins bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs
1832 wurden die Altstadt und die Neustadt miteinander verbunden. Außerdem trat eine moderne Stadtverfassung in Kraft. Kurze Zeit später wurden diverse Fachwerkhäuser im Auftrag von Georg Adolph Demmler zum Altstädtischen Rathaus umgestaltet. Die Jahre 1845 bis 1857 spielten eine tragende Rolle in der Geschichte Schwerins. Das heutige Wahrzeichen der Stadt, das Schweriner Schloss, wurde zum Bauwerk in seinem heutigen Erscheinungsbild umgebaut. Im 19. Jahrhundert erfolgten auch der Bau der St. Pauls-Kirche, des Gymnasiums Fridericianum sowie des neuen Bahnhofsgebäudes. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fuhren die ersten Omnibusse und Straßenbahnen in Schwerin. Nach der Eingemeindung diverser Ortsteile kam die NSDAP in den frühen 1930er-Jahren an die Macht. Als der Zweite Weltkrieg Geschichte war, wurde Schwerin von US-amerikanischen Streitkräften besetzt, die wenige Wochen später zunächst von britischen und anschließend von sowjetischen Truppen abgelöst wurden.
Schwerin von der Nachkriegszeit bis zur Wende
In der Nachkriegszeit stand Schwerin unter sowjetischer Militärverwaltung. Mecklenburg-Vorpommern wurde 1952 in drei Bezirke geteilt und Schwerin zur Bezirkshauptstadt ernannt. 1972 erreichte der Ort mit einer sechsstelligen Einwohnerzahl zum ersten Mal den Status einer Großstadt. Im Laufe der Jahre wurde eine Vielzahl an Einrichtungen aus den Sparten Wirtschaft, Industrie, Handel und Verkehr errichtet. Nach der Wende wurde Schwerin am 27. Oktober 1990 zur Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern auserkoren.