Auseinandersetzung in Schwerin
Riesiger Tumult im Krankenhaus: 25 Leute gehen auf eine Krankenschwester los

Dieses Verhalten macht sprachlos!
In der Notfallaufnahme des Helios Krankenhauses in Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) kam es in der Nacht auf Sonntag zu einer Auseinandersetzung. 25 Personen sollen auf eine Krankenschwester losgegangen sein und sie bedroht haben. Der Grund macht ebenso fassungslos wie die Tat an sich.
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Gruppe schmeißt Flasche nach Krankenschwester
Die Krankenschwester soll der Gruppe berechtigterweise Auskünfte über einen Patienten verweigert haben. Das teilt die Polizei mit. Daraufhin sollen die 25 Personen, die alle aus Tschechien kommen, aggressiv reagiert haben. Einer soll sogar mit einer Plastikflasche nach der Krankenschwester geworfen haben.
Die Gruppe soll dazu aufgefordert worden sein, die Notfallaufnahme zu verlassen – doch diesem Wunsch kamen sie nicht nach. Die Polizei musste einschreiten. Die Krankenschwester blieb zum Glück unverletzt. Nach dem Eintreffen mehrerer Polizeibeamten konnte die Situation beruhigt werden. Alle angetroffenen Personen erhielten einen Platzverweis. Die Kriminalpolizei Schwerin hat die Ermittlungen zu den eingeleiteten Strafverfahren aufgenommen.
Im Video: "Es gibt in deutschen Kliniken falsche Anreize"
Immer mehr Gewalt in Krankenhäusern?
Die knappe Antwort auf diese Frage ist: Ja! Laut den Zahlen, die die Beliner Polizei veröffentlichte, steigen die Gewalttaten in deutschen Krankenhäuser immer weiter an. Im letzten Jahr rückten die Berliner Beamten zu 11.319 Einsätzen aus. 2013 waren es mit 5534 gerade mal die Hälfte. Die Dunkelziffer soll allerdings um einiges höher liegen.
Zu den häufigsten Taten gehören: Diebstahl, Körperverletzung, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung. Doch woher kommt die zunehmende Gewalt in Einrichtungen, in denen es doch vor allem ums Gesundwerden geht?
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Frust im Krankenhaus: Kein Personal, keine Zeit, zu wenig Kohle
Wie der rbb berichtet, spielen vor allem drei Faktoren eine Rolle: Personal, Zeit und Geld. Patientinnen und Patienten, die in einer überfüllten Notaufnahme eine ärztliche Einschätzung bekommen, können oftmals aggressiv reagieren. Klinkbetreiber Vivantes äußert sich bei rbb: Begünstigende Faktoren dafür seien nach ärztlicher Einschätzung insbesondere Alkohol, Drogen und psychiatrische Erkrankungen und eine manchmal nicht erfüllbare Erwartungshaltung von Patienten, so heißt es.
Personalmangel, mangelnde Wertschätzung und Unterfinanzierung der Notfallversorgung – das seien die Ursachen, wenn es nach Marc Schreiner, Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft, geht. Er sagt bei rbb: „Die Politik muss das Grundübel der Krankenhauslandschaft anpacken und die Krankenhäuser endlich ausreichend und nachhaltig finanzieren." (amp)
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