Schreckliche Szenen in Tiroler Krankenhaus

Pfleger sollen Kollegin an OP-Tisch gefesselt und misshandelt haben

In einem Krankenhaus in Hall sollen vier Männer ihre Kollegin gefesselt und minutenlang gequält haben. (Symbolbild)
In einem Krankenhaus in Hall sollen vier Männer ihre Kollegin gefesselt und minutenlang gequält haben. (Symbolbild)
dpa, Wolfram Kastl

Der Gedanke an diese abartige Tat löst nicht nur Trauer und Entsetzen aus, sondern lässt auch an der Moral der Menschheit zweifeln. In einem Krankenhaus im österreichischen Hall sollen vier Krankenpfleger eine Kollegin an einen Operationstisch gefesselt und minutenlang gequält haben. Der ORF hatte als Erstes über diesen Vorfall berichtet.

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Schlechter "Scherz": Kollegin in Hall 15 Minuten lang gequält

Das schreckliche Szenario soll sich am 28. Februar abgespielt haben. Die vier OP-Pflegekräfte im Alter zwischen 20 und 50 Jahren sollen ihre langjährige Kollegin unter einem perfiden Vorwand in die Falle gelockt haben: Sie sollen ihr erzählt haben, dass sie die Lagerung von Patienten hätten üben wollen und sie dafür doch bitte in den OP kommen solle. Schließlich würden solche Trainings immer im Team stattfinden. Doch als die Frau den Saal betrat, soll das Unfassbare passiert sein. Die vier Männer hätten sie gegriffen und an den OP-Tisch gefesselt. Anschließend hätten sie ihre Kollegin 15 Minuten lang gequält. Ihre Tat beschrieben sie im Anschluss als einen „Scherz“, berichtet der ORF.

Polizei ermittelt wegen "Freiheitsentziehung"

Erst zwei Tage später wurde die Klinikleitung des Landeskrankenhauses Hall über die Schandtat informiert, nur zwei Stunden später setzte man die vier Männer vor die Tür. Die betroffene Pflegerin sei nach wie vor nicht arbeitsfähig. Im Gespräch mit RTL erzählte Stephan Palaver, Leiter der Pflegestelle in Hall, dass die Frau schwer traumatisiert sei.

„Im Bereich der Pflege sind über 80 Prozent Frauen und deshalb müssen wir ein sicheres und ungestörtes Arbeiten sicherstellen. Deshalb ist das Verhalten der Männer indiskutabel“, sagte Palaver dem ORF.

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Trotz der zugefügten physischen und seelischen Schmerzen packte das Opfer all ihren Mut zusammen und hat ihre ehemaligen Kollegen angezeigt. Die Polizeidirektion Tirol bestätigte gegenüber RTL, dass gegen die vier Männer wegen „Freiheitsentziehung“ ermittelt werde. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, würde der Fall an die Staatsanwaltschaft Innsbruck übergeben werden. (hzi)