Gute NebenwirkungStudie macht Hoffnung: Hilft dieses Diabetes-Medikament auch gegen Demenz?

Die Prognosen sind düster: Laut Statistik werden in Deutschland bald zwei Millionen Menschen an Demenz erkrankt sein!
Eine neue Studie mit Diabetikern macht Hoffnung: Das Diabetes-Medikament Metformin hilft möglicherweise nicht nur gegen die Zuckerkrankheit.
Ähnlicher Effekt wie beim Fasten
Ursprünglich wurde das Medikament Metformin zur Behandlung von Diabetes entwickelt. Es fördert die Aufnahme von Glukose in die Muskelzellen und hemmt die Bereitstellung von Glukose aus der Leber, schreibt das Ärzteblatt. Durch die Aktivierung eines bestimmten Enzyms werde ein ähnlicher Effekt wie beim Fasten erzielt, was auf einen Anti-Aging-Effekt schließen lasse.
Vor einigen Jahren löste es deshalb einen regelrechten Hype aus: Es könne Krebs heilen, Herzkrankheiten bekämpfen und beim Abnehmen helfen.
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Wer Metformin absetzen musste, erkrankte häufiger
Ein Team um Sarah Ackley von der Boston University hat die Daten von 29.000 vor 1955 geborenen Mitgliedern von Kaiser Permanente, einer großen Krankenkasse in Nordkalifornien, ausgewertet. Das Ergebnis: Typ-2-Diabetiker, die ihre Behandlung mit Metformin abbrachen, erkrankten in einer Kohortenstudie häufiger an Demenz. Zum Vergleich: In der Gruppe, die das Medikament weiter einnahm, war die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, um 21 Prozent geringer.
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Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
Nicht als Prävention geeignet
Die Ergebnisse bestätigen damit frühere Beobachtungen, wonach Metformin eine schützende Wirkung gegen Demenz haben könnte.
Präventiv zu dem Diabetes-Medikament zu greifen, um eine spätere Demenz zu verhindern, ist allerdings keine gute Idee: Vor vier Jahren zeigte eine Studie beispielsweise, dass das Medikament die positiven Effekte von sportlichen Aktivitäten aufheben kann.
Als allgemeine Risikofaktoren für Demenz gelten in der aktuellen Forschung eine geringe Bildung, Rauchen und schlechtes Hören. (ija)