Nun zieht er seine Peiniger zur Rechenschaft
Trent (19) wurde von Freunden krankenhausreif gequält

Abgeholt von vermeintlichen Freunden und dann von ihnen bis zur Bewusstlosigkeit gequält. Anschließend bringen seine Peiniger Trent Lehrkamp (19) zur Notaufnahme und verschwinden. Eine Anklage? Fehlanzeige! Nach wochenlanger Behandlung auf der Intensivstation bricht er nun sein Schweigen und teilt seine grausame Geschichte mit der Öffentlichkeit: „Der Gerechtigkeit wird Genüge getan!“
Eine Hausparty "reicher Freunde" endet brutal
Am 21. März bricht der 19-jährige Trent Lehrkamp aus Georgia, USA, zu einer Hausparty bei Freunden auf. So heißt es in einem Polizeibericht, der Daily Mail vorliegt. Es soll sich um eine Party „reicher Freunde“ auf der Insel St. Simon's Island vor Georgias Küste gehandelt haben.
Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, habe Trents Vater Mark Lehrkamp (44) ihn kurz zuvor noch unversehrt gesehen. Seiner Aussage nach ist Trent zu diesem Zeitpunkt noch „völlig in Ordnung,“ Doch gegen 20.40 Uhr am selbem Abend ändert sich die Situation schlagartig: Trents Schwester erhält eine Nachricht per Snapchat: „Omg ich weiß, dass du es nicht mehr hören kannst, aber ich war nicht dabei, aber Trent stirbt anscheinend.“
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Schockiert über diese Nachricht, informiert sie ihren Vater, Trent könnte im Krankenhaus liegen. „Mark rief im Krankenhaus an und fragte, ob Trent abgesetzt worden sei“, heißt es im Polizeibericht, den Daily Mail in Teilen veröffentlicht hat. Diese Frage habe man bejaht und gesagt, er müsse „unverzüglich“ kommen.
Grausames Foto kursierte auf Snapchat
Ein Foto, das auf einem Snapchat-Account zu sehen war, soll Trent Lehrkamp und seine vier jugendlichen Peiniger zeigen: Trent sitzt bewusstlos und mit Farbe und anderen nicht identifizierbaren Dingen beschmiert in einem Sessel. Hinter ihm stehen vier Jugendliche, die seine Peiniger sein sollen. Laut Daily Mail wurde das Foto mittlerweile gelöscht.
Peiniger bringen ihr Opfer in die Notaufnahme
Als Mark Lehrkamp mit seiner Frau und seiner Tochter im Krankenhaus ankommt, liegt Sohn Trent bereits auf der Intensivstation und wird beatmet. Aus dem Polizeibericht geht hervor, wie ein Arzt und eine Krankenschwester gegen 20.30 Uhr einen weißen Jeep Wrangler vor der Notaufnahme vorfahren sehen. Drei Jugendliche sollen ausgestiegen sein und auf eine bewusstlose Person auf der Rückbank aufmerksam gemacht haben – später identifiziert als Trent Lehrkamp. Angeblich habe er Vodka und Antidepressiva zu sich genommen, so die Jugendlichen.
Als das Krankenhauspersonal die hinteren Türen des Wagens öffnet, findet es den 19-Jährigen vor – getränkt in Spray-Farbe von Kopf bis Fuß. Zusätzlich hat er einen Bluterguss an der linken Schulter, wie es im Bericht heißt. Aufgrund unzureichender Atmung von gerade einmal sechs Atemzügen pro Minute (normal sind laut „Ärzteblatt“ zwölf bis 18 Atemzüge pro Minute) habe man Trent sedieren und an ein Atemgerät anschließen müssen.
Die Jugendlichen sollen lediglich gefragt haben, ob sie nun wieder fahren dürften. Zuvor hätten sich jedoch bereiterklärt, ihre Personalien für mögliche Rückfragen zu hinterlassen.
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Nicht der erste Vorfall dieser Art: Nur drei Tage zuvor erlebte Trent Ähnliches
Trent sei nicht zum ersten Mal Opfer einer derartigen Attacke geworden, wie sein Vater laut Polizeibericht erklärt: „Mark erklärte, dass dies nicht das erste Mal war, dass Trent zu dem Haus ging und verletzt zurückkehrte“, schreibt der Polizeibeamte im Bericht. Er sei unter anderem einmal mit Farbe, Klebstoff und Eigelb bedeckt gewesen. Außerdem erkläre Mark Lehrkamp: „Er kehrt nie normal nach Hause zurück.“
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Doch warum setzt sich ein Jugendlicher immer wieder derartigen Qualen aus? Laut Polizeibericht sagt Mark Lehrkamp aus, „dass Trent keine anderen Freunde hat.“ Er fühle sich dort akzeptiert. Gegen derartige Schikanen wehre er sich nicht, da die anderen noch minderjährig sind. Er fürchte Konsequenzen, würde er sie verletzen – bis jetzt!
"Der Gerechtigkeit wird Genüge getan!"

Nach diesem schrecklichen Vorfall geht Trent nun an die Öffentlichkeit. Er möchte erreichen, dass seine Peiniger endlich zur Rechenschaft gezogen werden. Wie dem Polizeibericht vom 21. März zu entnehmen ist, wurde an diesem Tag noch keine Anklage erhoben. Auch fünf Tage später, am 26. März, hat sich diesbezüglich noch nichts getan, wie auf der „gofundme“-Seite, auf der für Trents Arztkosten gesammelt wird, zu lesen ist. Der aktuelle Ermittlungsstand ist unklar.
Doch Trent ist sich sicher: „Der Gerechtigkeit wird Genüge getan!“ Das sagt er in einem Video, in dem er sich erstmals nach seinem Krankenhausaufenthalt an die Öffentlichkeit wendet. Aktuell befindet sich Trent zwar nicht mehr auf der Intensivstation, doch er wird außerhalb des Landes weiterbehandelt. Er selbst sagt in seinem Statement: „Sie müssen nur wissen, dass es lange dauern wird, bis ich das Trauma überwunden habe. Aber eines Tages, hoffentlich in den nächsten Monaten oder so, könnte ich zurück sein.“ (vho)