Nach dramatischer RettungTraktor überrollt Auto und tötet 19-Jährige: "Ein Großteil der Einsatzkräfte kennt die Familien der Opfer"

von Jessica Sander

Das war kein Einsatz wie jeder andere!
Wenn die Retter die Opfer und deren Familien kennen, dann ist es eine besondere Belastung. So war es auch am Montag (14. August) in Humptrup (Schleswig-Holstein), als ein Traktor einfach über ein Auto rollt. Eine 19-Jährige stirbt, eine Zweite wird schwer verletzt und die Einsatzkräfte kennen die Opfer.
Die dramatischen Bilder sehen sie im Video.

Der Zustand der Fahrerin ist stabil

Fachleute des Technischen Hilfswerks aus Niebüll mussten den Traktor vom überrollten Auto ziehen.
Der Traktorfahrer habe das Auto offenbar übersehen. Er rollt einfach über den Mercedes.
westküsten-news

Er war einer der ersten an der Unfallstelle. Oliver Jacobsen hat als Amtswehrführer den Einsatz koordiniert. Für ihn und seine Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr Humptrup war das eine ganz besondere Herausforderung: „Das war tatsächlich für alle Einsatzkräfte sehr belastend, weil ein Großteil der Kräfte die Familien kennt“, erzählt der 43-Jährige im Gespräch mit RTL. Und zwar die Familien der beiden Frauen, die im Unglückswagen saßen und vom Traktor überrollt wurden.

Eine 19-jährige Frau stirbt sofort, die andere wird schwerverletzt.

Was war geschehen?

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War der Fahrer abgelenkt?

Montagnachmittag (14. August) kommt es zu dem tragischen Unfall. Der 40-jährige Traktorfahrer übersieht offenbar an der Kreuzung der Kreisstraßen 94 und 106 in Humptrup das Auto, das dort steht. In dem Mercedes sitzen zwei junge Frauen, beide gerade mal 19 Jahre alt. Der 40-Jährige fährt los und rollt einfach über das Fahrzeug. Die Beifahrerin stirbt sofort. Die Fahrerin wird mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus nach Flensburg gebracht. „Der Zustand ist wohl stabil, mehr wissen wir auch nicht“, so der Amtsführer.

Dieser grausame Unfall war für ALLE Beteiligten mehr als dramatisch!

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Alle mussten betreut werden

Der Traktorfahrer stehe noch unter Schock, so der 43-Jährige. Und auch die Einsatzkräfte müssen diesen Tag erstmal verarbeiten und das beginnt immer direkt nach einem Einsatz, wie auch in diesem Fall. „Wir machen das so, dass sich nach dem Einsatz alle zusammensetzen und das auch mit einer psychosozialen Notfallversorgung nachbereitet wird“, so Oliver Jacobsen. Und dank der professionellen Nachsorge, so der 43-Jährige, gehe es vielen auch ganz schnell besser und zumindest er behalte keine Bilder im Kopf. Ob das jedoch bei allen seinen Kollegen so sei, dazu könne er nichts sagen, so Oliver Jacobsen.

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