Radikaler Vorschlag vom Drogerie-Chef

Online-Shop Temu auf dem Vormarsch - Rossmann-Boss schlägt Alarm

von Laura Böhnert

Dieser Vorschlag dürfte nicht allen gefallen...
Ein ganzes Outfit für knapp 25 Euro - mit solchen Kampfpreisen lockt der chinesische Onlinehändler Temu. Viele Verbraucher finden das richtig klasse und shoppen gerne dort. Bei Drogerie-Chef Raoul Roßmann (39) kommt das allerdings so gar nicht gut an – er macht nun einen radikalen Vorschlag!

Die Bekanntheit von Temu wächst rasant

Aus Sicht des Drogerie-Chefs Raoul Roßmann sollte der Billig-Marktplatz konsequenter für Missachtung von Gesetzen abgestraft werden. „Es gibt in Deutschland eine Narrenfreiheit für fragwürdige digitale Geschäftsmodelle“, sagt der Chef der Kette Rossmann dem Handelsblatt. „Wenn Temu die Regeln nicht einhält, sollte es einfach abgeschaltet werden.“ Als Vorbild sieht Roßmann Frankreich, wo Strafgebühren und Werbeverbote eingeführt werden sollen.

Hintergrund: Der chinesische Online-Marktplatz Temu wirbt mit ständig neuen Rabatten und Sonderangeboten.

Lese-Tipp: Billig, billiger, Temu! Sind die Produkte hot oder doch für den Schrott?

Die Bekanntheit der chinesischen Onlinehändler wächst rasant, wie der Onlinemonitor des Handelsverbands Deutschland zeigt. Bei den Seitenaufrufen liegt Amazon zwar weit vorne, doch hinter Otto kommt auf Platz drei schon noch vor Zalando. Der chinesische Modehändler Shein schafft es auf Platz sechs. Der Handelsverband sieht dabei jedoch das Problem. „Dass Anbieter von außerhalb der EU sich nicht an unsere geltenden Regeln halten und sich daraus einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Und das ist, wo wir den Staat auffordern, die geltenden Normen und Gesetze durchzusetzen“, erklärt Stephan Trompe, stellvertretender HDE-Chef im RTL-Interview.

China-Billig-Anbieter schon länger im Visier von Politikern und Verbraucherschützern

Chinesische Billig-Marktplätze wie Temu oder Shein sind wegen ihrer Geschäftspraktiken schon seit Längerem im Visier von Politik und Beobachtern. Sowohl die Bundesregierung als auch der Verbraucherzentrale-Bundesverbands (VZBV) Plattform werfen Temu vor, Verbraucher mit willkürlich erscheinenden Rabatten, fragwürdigen Bewertungen und manipulativen Designs in die Irre zu führen. Das chinesische Unternehmen widersprach den Vorwürfen. Die Verbraucherschützer prüfen eine Klage.

Verbraucherschutz-Staatssekretärin Christiane Rohleder hatte kürzlich darauf hingewiesen, dass im Digitale Dienste-Gesetz der EU die manipulative Gestaltung von Online-Plattformen verboten worden sei. „Daher ist es wichtig, dass diese Regelungen jetzt auch durchgesetzt werden“, führt Rohleder aus.

Das sagt Temu zu den Vorwürfen

Temu rechtfertigt sich auf RTL-Anfrage: „Temu ist bestrebt, die Gesetze und Vorschriften in allen Märkten, in denen wir tätig sind, vollständig einzuhalten. Seit unserer Expansion in die EU im vergangenen Jahr haben wir aktiv Feedback gesammelt, um unsere Systeme und Prozesse zu verbessern und sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht werden.“, so ein Unternehmenssprecher.

Temu hält sich strikt an die Zoll- und Steuervorschriften der EU. Wir teilen keine Pakete auf, um den Zoll zu umgehen. Wenn wir Pakete aufteilen, geschieht dies ausschließlich aus logistischen Gründen, z. B. aufgrund von Größen- und Gewichtsbeschränkungen. Oder weil behördliche Auflagen den getrennten Versand bestimmter Artikel vorschreiben. Unsere Versandmethoden sind auf Effizienz und Pünktlichkeit ausgerichtet: Wir bündeln Pakete und nutzen den Frachtraum optimal, um eine schnelle und zuverlässige internationale Zustellung zu gewährleisten.“ Außerdem würde sich Temu strikt an die Zoll- und Steuervorschriften der EU halten. „Wir teilen keine Pakete auf, um den Zoll zu umgehen. Wenn wir Pakete aufteilen, geschieht dies ausschließlich aus logistischen Gründen, z. B. aufgrund von Größen- und Gewichtsbeschränkungen.“, erklärt der Sprecher.

(eku, mit dpa)

Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews findet ihr hier in der Videoplaylist

Playlist 50 Videos

Spannende Dokus und mehr

Ihr liebt spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann seid ihr auf RTL+ genau richtig:

Crack - Die höllische Billigdroge breitet sich in Großstädten rasant aus. Konsumenten geraten in eine teuflische Spirale aus Sucht und Hoffnungslosigkeit. In Düsseldorf taucht RTL-Reporter Lutz-Philipp Harbaum tief in die Szene ein. Die ganze Dokumentation könnt ihr hier bei RTL+ sehen.

Außerdem gibt es dort noch spannende Dokus zu diesen Themen:

Die Lage in Israel eskaliert. Aber wie begann dieser Konflikt eigentlich? Eine informative Doku findet ihr jetzt auf RTL+.

Schaut euch die Geschichte von Alexej Nawalny vom Giftanschlag bis zur Verhaftung in „Nawalny“ an.

Oder: Die Umstände des mysteriösen Tods von Politiker Uwe Barschel werfen auch heute noch Fragen auf. Schaut auf RTL+ die vierteilige Doku-Serie „Barschel – Der rätselhafte Tod eines Spitzenpolitikers“.