Cannabis-Konsum steigt
Studie: Immer mehr Menschen werden zu Kiffern

Zwischen 2010 und 2019 ist die Zahl der Kiffer in europäischen Ländern um mehr als ein Viertel gestiegen. Das hat eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ergeben, die im Fachmagazin “The Lancet Regional Health - Europe” veröffentlicht wurde. Vor allem eine Altersgruppe hat den Konsum deutlich hochgeschraubt.
Täglicher Cannabis-Konsum ist riskant
Die Studie des UKE hat außerdem eine weitere Zahl ans Tageslicht gebracht. In jedem zweiten europäischen Land sollen mehr als 20 Prozent der Befragten täglich oder fast täglich Cannabis konsumieren. In einer fünfköpfigen Familie wäre demnach also ein Konsument. In Portugal gaben sogar 70 Prozent der Befragten an, täglich zu kiffen. Dieser hohe Konsum gilt als besonders riskant.
Die Älteren kiffen was das Zeug hält
Die Forschenden haben die Zahlen auch in Altersgruppen eingeteilt. Dabei beobachten sie bei den 15-64 Jährigen einen Anstieg, den stärksten relativen Anstieg verzeichnen davon aber die 35-64 Jährigen. Die Daten zeigen also, dass Drogenkonsum kein ausschließliches Jugend-Problem ist.
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Allerdings muss man all diese Zahlen mit einer Einschränkung betrachten, denn die Daten können aktuell noch nicht beantworten, ob der Anstieg des Konsums auch mit dem erlaubten Gebrauch zu medizinischen Zwecken zusammenhängt.
Gesundheitliches Risiko durch Cannabis-Konsum
Wer Cannabis konsumiert, setzt sich einem gesundheitlichen Risiko aus. So kann Kiffen zum Beispiel Psychosen auslösen. Wer vor seinem 18. Geburtstag kifft, hat außerdem ein deutlich höheres Risiko, später an Depressionen zu leiden. Und der Marihuana-Konsum im Jugendalter wirkt sich auch negativ auf die kognitive Entwicklung aus. So schaden Jugendliche, die Cannabis konsumieren, langfristig ihrem Gehirn. (mol)
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"Es gibt Monate in meinem Leben, von denen ich nicht mehr weiß, was ich gemacht habe", sagt die 24-jährige Sandra über ihren Alltag als Süchtige. Seit zehn Jahren ist sie drogenabhängig, unter anderem von Cannabis. Sie warnt davor, die Droge zu verharmlosen. Denn damit fing alles an. Ihr letzter Ausweg: eine Therapie. Wie es ihr im Therapiezentrum erging, erfahren Sie im Video.